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Blickpunkt Balkan

Änderungen der EU-Visum-Verordnung könnten Serbien treffen
„Es gibt keinen Grund zur Befürchtung, dass man für die Bürger Serbiens die Visumspflicht für deren Einreise in EU-Länder wiedereinführt“, kommentierte der für die EU-Integration Serbiens zuständige Minister Branko Ružić die Entscheidung des Europäischen Parlaments zur Visum-Verordnung. Eines der Kernelemente der Neuerungen ist die sog. Aussetzungsklausel. Danach wird es zukünftig möglich sein, bei einem massiven Missbrauch eine bereits eingeführte Visumfreiheit wieder rückgängig zu machen. Auslöser für die Regelung war die Entwicklung der Asylanträge von Staatsangehörigen aus den Staaten des Westbalkans nach Einführung der Visumfreiheit. In der Folge war es zu einem sprunghaften Anstieg von Asylantragstellern insbesondere aus Serbien und Mazedonien gekommen. Ružić führte aus, dass Serbien alles in seinen Kräften stehende getan habe, um das Problem mit den Schein-Asylanten zu bekämpfen. Seinen Worten nach würden die Ressortbehörden der EU häufig auf den diesbezüglichen Fortschritt Serbiens hinweisen.

Griechische Wirtschaft schrumpft langsamer
Griechische Medien meldeten für dieses Jahr einen Rückgang der Wirtschaftskraft um lediglich 3,8 Prozent - im kommenden Jahr soll die Wirtschaft langsam wieder wachsen. Die internationalen Geldgeber rechneten bisher mit einer Schrumpfung von 4,2 Prozent.
Die Regierung wolle ihre neuen Schätzungen der "Troika" aus Europäischer Union (EU), Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) vorlegen, die am Donnerstag ihre Kontrollen in Griechenland wieder aufgenommen haben. Die Kontrolleure wollen bis Oktober den Stand des griechischen Reform- und Konsolidierungsprogramms prüfen. Es war die Forderung nach einer Abspeckung des Staates durch Privatisierungen sowie Entlassungen im öffentlichen Bereich ergangen. Falls der Kontrollbericht positiv ausfallen sollte, steht die Freigabe einer weiteren Tranche in Höhe von einer Milliarde Euro für das pleitebedrohte Euro-Land in Sicht.
Die Wirtschaft des Mittelmeerlandes steckt derzeit in seinem sechsten Rezessionsjahr in Folge. Einen ersten Lichtblick gab es aber im zweiten Quartal, als die Wirtschaft mit aufs Jahr hochgerechnet 3,8 Prozent so wenig schrumpfte wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Vor allem das Tourismusgeschäft brachte Besserung. Dafür stieg die Arbeitslosenrate im Juni auf fast 28 Prozent und erreichte damit den höchsten Stand seit Beginn der Veröffentlichungen im Jahr 2006. Zum Vergleich: der Durchschnitt der Euro-Länder im Juli betrug 12,1 Prozent.

Kettensägenbauer Stihl expandiert nach Serbien und Montenegro
Mit einem Festakt wurde in der serbischen Hauptstadt Belgrad eine neue Vertriebsgesellschaft der Stihl Holding AG eröffnet, was den ersten Schritt zur Expansion nach Serbien und Montenegro sei. Die Stihl Gruppe entwickelt, fertigt und vertreibt motorbetriebene Geräte für die Forstwirtschaft und Landschaftspflege sowie die Bauwirtschaft. "Ich sehe in beiden Ländern beträchtliches Potenzial aufgrund der land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen sowie des mittelfristig zu erwartenden wirtschaftlichen Aufschwungs", sagte Vertriebsvorstand Norbert Pick. Stihl machte im vergangenen Jahr nur gut zehn Prozent des Jahresumsatzes von 2,78 Milliarden Euro in Deutschland. Den Rest erlösten die Waiblinger im Ausland, 36,3 Prozent in der Europäischen Union. Die neue Vertriebsgesellschaft startet vorerst mit zehn Mitarbeitern. Weltweit arbeiteten für Stihl Ende 2012 rund 12.300 Beschäftigte.

Proteste gegen Goldminen-Projekt in Rumänien
In Rumänien soll ein ganzes Dorf einem umstrittenen Goldminenprojekt weichen. Die Ortschaft Roşia Montană in den Wäldern Siebenbürgens soll auf Gold und Silber gebettet sein. Die Konzessionsrechte soll die Rosia Montana Gold Corporation (RMGC) erhalten, ein Gemeinschaftsprojekt der staatlichen rumänischen Bergbaufirma Minvest und dem Bergbauer Gabriel Resources, der mit einem Anteil von knapp 81 Prozent das Sagen hat. In den Bergen rund um das Dorf werden mindestens 300 Tonnen Gold und 1500 Tonnen Silber vermutet. Das Goldvorkommen stellt somit eines der größten Europas dar und wird vom Unternehmen auf einen Wert von 5,6 Milliarden Euro geschätzt. Die gesamte Wirtschaft des 20-Millionen-Einwohner-Landes Rumänien würde über 16 Jahre insgesamt drei Milliarden Euro in Form von Investitionen und Aufträgen erhalten, verspricht RMGC. Es hat bereits 300 Millionen Euro investiert, erste Grundstücke gekauft, Pläne erstellt und zahlreiche Kämpfe mit den Behörden ausgefochten. Das Unternehmen verspricht ein Bergbaumuseum, den Wiederaufbau wichtiger Denkmäler und florierenden Tourismus. Ökologen warnen jedoch, dass der Abbau zu anhaltenden Umweltschäden führen könnte, was Proteste ausgelöst hat. Rumänische Bergbauer protestieren jedoch ihrerseits, weil das Projekt ins Stocken geraten ist.

Internationale Wissenschaftskonferenz in Belgrad eröffnet
In der serbischen Hauptstadt wurde die 10. Internationale Wissenschaftskonferenz eröffnet, an der Rektoren und Vertreter zahlreicher Universitäten aus der ganzen Welt die Möglichkeiten zur Verbesserung von Bildung und wissenschaftlicher Arbeit erörtern. In diesem Jahr trägt die Wissenschaftskonferenz den Namen „N.E.W.S.“, was die Abkürzungen der vier Himmelsrichtungen sind. Bei der Eröffnung der Konferenz sagte der serbische Bildungsminister Tomislav Jovanović, dass die Bildung und die Wissenschaft eine Grundlage für den Fortschritt jeder Gesellschaft seien, weswegen diese Bereiche ständig gefördert werden müssen. Die Wissenschaftskonferenz wurde 1994 in Berlin ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit von Hochschulen zu intensivieren.

Zusammengestellt: Wladimir Wladimirow


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