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Internationale Weinmesse „Vinaria 2013“ eröffnet

Foto: BTA
Vom 3. bis 6. April ist die südbulgarische Stadt Plowdiw Gastgeber der internationalen Ausstellung für Weinanbau und Weinherstellung „Vinaria 2013“. Die Messe findet alljährlich seit 1993 statt und erlebt dieser Tage ihre 20. Ausgabe. Weinbauern und Winzer aus der ganzen Region stellen ihre Produkte aus, die sich durchaus mit denen international anerkannter Weinländer wie Frankreich und Italien messen können.

Im Rahmen der Ausstellung finden zahlreiche Wettbewerbe, wie z.B. für besten Rot-, Weiß-, Roséwein sowie für beste Werbung, Etiketten und Verpackung statt. Bereits am Vorabend der Messe wurde ein internationaler Wettbewerb veranstaltet. Um den Preis „Goldenes Rhyton“ kämpften 45 Keltereien – ein Drittel mehr, als im vergangenen Jahr. Etwas mehr als die Hälfte der Wettbewerbsteilnehmer kam aus dem Ausland, darunter Produzenten aus Ländern wie Moldawien und Aserbaidschan, die sich einen Platz auf dem Weltmarkt erkämpfen wollen. Und Chancen haben sie, angesichts des in diesem Jahr erwarteten Defizits von mehr als einer Milliarde Flaschen. Das schlechte Wetter im vergangenen Jahr verringerte den Weinertrag, was aber etlichen Winzern nun die Möglichkeit gibt, alte Reserven los zu werden.

Wie jedes Jahr, haben die Aussteller auch in diesem Überraschungen parat – neue Weine neuartiger Geschmacksrichtungen und Aromen. „Man will Einzigartigkeit inmitten der Vielfalt bieten“, kommentiert Prof. Plamen Mollow, Vorsitzender der Bulgarischen Weinbauern- und Winzerkammer. In den Weinen kann man die unterschiedlichsten Geschmacksnoten wahrnehmen, die an Kräuter, Kaffee, Kokos, Wildfrüchte und exotische Blumen erinnern.

Trotz der gehobenen Stimmung, die auf der Vinaria-Messe herrscht, müssen die heimischen Winzer zugeben, dass die Weltwirtschaftskrise nicht an ihnen vorbeigegangen ist und sie sich derzeit nur langsam von diesem Schlag erholen. Die Branche verzeichnet einen schwachen, dafür aber nachhaltigen Exportanstieg. Das liegt aber auch daran, dass sich die heimischen Exporteure nach neuen Märkten umgeschaut haben. Im übersättigten westeuropäischen Markt hat man kaum Chancen auf großen Absatz – Russland, die USA und der Ferne Osten sind dagegen ein hungriger Markt. Im vergangenen Jahr gingen zwei Drittel des bulgarischen Exports nach Russland und ein Fünftel nach Polen. Bulgarische Weine finden weiterhin einen guten Absatz in Deutschland, Tschechien und Rumänien. Einen Anstieg verzeichnet auch der Export in die USA. Dafür ist China noch Neuland für bulgarische Weine – dorthin geht bislang nur ein Prozent der heimischen Ausfuhr. China gilt aber als einer der perspektivreichsten Märkte für das göttliche Getränk. Der Ferne Osten überhaupt zeigt einen zunehmend größeren Bedarf an Qualitätsweinen. Mit dem dortigen Wirtschaftswachstum und der steigenden Zahl der Neureichen, werden neue Bedürfnisse geweckt. Die Weinpreise können sogar gut und gerne höher liegen, als im alten Europa.

Gute Exportchancen haben ferner die bulgarischen Bio-Weine. Wir können sogar der großen Nachfrage nicht entsprechen. Es ist ganz natürlich, dass man Bulgarien ein zunehmend größeres Interesse entgegenbringt, den der antike Weingott Dionysos stammt schließlich aus Thrakien und die bulgarischen Weinbautraditionen fußen auf denen der alten Thraker. Die Qualität der hiesigen Weine ist sehr hoch, was zum größten Teil auf die Eigenschaften der bulgarischen Trauben zurückzuführen ist. In den letzten 10 Jahren hat man Weingüter mit sehr guten Weinsorten angebaut. Die klimatischen Bedingungen für den Weinanbau in Bulgarien sind ausgezeichnet, das Können unserer Winzer ebenso. Daher können wir auch mit den besten Weinen weltweit konkurrieren, ist Prof. Plamen Mollow, Vorsitzender der Bulgarischen Weinbauern- und Winzerkammer überzeugt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Maria Dimitrowa-Pichot


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