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Die Liberalisierung des Energiemarktes wird die Strompreise nicht senken

Foto: BTA
Die Liberalisierung des Energiemarktes und die Möglichkeit, den Stromanbieter zu wählen, werden die Strompreise in unserem Land nicht senken. Das ist die Meinung der Experten bei uns. Sogar die Vorsitzende des Energieregulators Ewgenia Haritonowa erklärte, dass die Stromverteilergesellschaften die Regeln von Brüssel auferlegt bekommen und sie befolgen müssen. In Bulgarien sind 110 Stromanbieter registriert, die nach einer Liberalisierung des Marktes, ihre Dienste auch an den Endverbrauchern anbieten sollen.

Wohin geht unser Geld, das wir für die Stromrechnung bezahlen? Von ca. 50 Euro, bleiben nur etwa 4 Euro beim Stromverteilerunternehmen. Der Rest wird unter den anderen Teilnehmern in der Kette der Stromerzeugung und Lieferung verteilt. "Energo-pro", eine der drei Stromverteilergesellschaften, denen die Schuld für die hohen Stromrechnungen der Haushalte gegeben wird, versucht den Verbrauchern zu erklären, dass der Hauptanteil der Rechnung, nämlich etwa 29 Euro zu den staatlichen Monopolisten NEK (Nationale Energiegesellschaft) geht, der billigen Strom von den Erzeugern kauft und ihn dann teuer an den Verbrauchern verkauft. Eine weitere Belastung der Rechnungen ist die grüne Energie, hier gelten auch die EU-Regeln, die für alle obligatorisch, für unser Land aber nur sehr schwer zu tragen und zu rechtfertigen sind.

Die Experten sind sich aber einig, dass die Liberalisierung des Energiemarktes nicht zu einer Senkung des Strompreises für den Endverbraucher führen wird. Man wird dann nämlich versuchen, die billige Energie ins Ausland zu verkaufen und für den Binnenmarkt werden die Preise nach wie vor hoch sein. Man muss dazu auch die Monopolstellung der Nationalen Energiegesellschaft brechen. Der Energiesystembetreiber als Teil der Megastruktur von NEK soll unabhängig werden. Was aber bei seiner gegenwärtigen Hochverschuldung wegen Missmanagements nur schwer zu erreichen wird. Man sollte vielleicht auch den Anteil des Stroms aus dem AKW Kosloduj im Energiemix erhöhen, um tragbarere Strompreise für den Endverbraucher zu schaffen.

Man rechnet auch mit einer Erhöhung des Stromexports, aber bei einer Senkung der Verteilungskosten, denn abgesehen von Kosloduj, sind die anderen Stromerzeuger bei uns im Ausland nicht konkurrenzfähig. Außerdem ist die Nachfrage nach Strom in unseren Nachbarstaaten drastisch gesunken. Die Experten warnen davor, dass die Übererzeugung von Strom zu einem Kollaps des Systems führen kann. Ein weiterer Grund dafür ist die obligatorische Abnahme der grünen Energie vom Staat, die immer mehr wird und zur Schließung einiger Stromerzeugungsunternehmen führen kann.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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