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Bulgarien federführend in der Ausarbeitung eines Weißbuches der Frauen in der Armee

Foto: BGNES
In Sofia findet ein internationales Forum der NATO über die Rolle der Frauen in der Verteidigung statt. Fachleute aus mehr als 20 Mitglieds- und Partnerländern der Nordatlantischen Allianz diskutieren über ein sog. Weißbuch der Frauen in der Armee. Bulgarien wird in diesem Zusammenhang sehr oft als Beispiel gegeben. Deshalb ist Sofia auch federführend in der Ausarbeitung des Strategiepapiers über die Gleichstellung der Frauen in der Armee.

Das geplante Weißbuch soll die Problemzonen erfassen und Lösungsvorschläge formulieren. Man hat sich für den Begriff „Weißbuch“ entschieden, weil es kein Regelwerk sein soll, sondern lediglich ein Konzept, das mit der Zeit erweitert werden soll. Die führende Rolle Bulgariens bei der Ausarbeitung des Weißbuchs sei eine Anerkennung der Bemühungen des Landes auf diesem Gebiet, betont Oberstleutnant Newjana Mitewa, Vorsitzende der Vereinigung der Frauen beim Militär.

Im Mittelpunkt steht die Gleichstellung der Frauen in den Armeen der NATO-Länder“, sagt Newjana Mitewa. „Als führendes Land will Bulgarien zunächst alle Mitgliedsländer anhören, um uns über die konkreten Probleme zu informieren. Bulgarien setzt auf den Dialog, denn es gibt Mitgliedsländer, wo die Prozesse fortgeschritten sind“, sagt Oberstleutnant Mitewa.

Die Frauen in der bulgarischen Armee machen rund 14% aus. Der Durchschnittswert in den NATO-Ländern liegt bei 10%. In Griechenland ist aber jeder dritte Militärangehörige eine Frau. Newjana Mitewa erläutert, wo noch Schwierigkeiten bei der Gleichstellung der Frauen in der Armee bestehen.

Momentan bestehen keine politischen Hindernisse, denn es bestehen keine Einschränkungen für die Frauen in den Streitkräften“, sagt Oberstleutnant Mitewa. „Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, nicht so aber in anderen Ländern. Selbst die USA sind nicht soweit wie Bulgarien. Washington hat erst Anfang des Jahres seine Gesetzgebung dahingehend verändert, dass Frauen in den Streitkräften gleichgestellt werden. Die Engpässe für Bulgarien sind eher in der Praxis“, räumt Newjana Mitewa ein. „Das betrifft in erster Linie die Teilnahme von Frauen an Auslandseinsätzen, obwohl man auch hierbei betonen muss, dass die Teilnahme auf Freiwilligenbasis geschieht. D.h., man muss sich anmelden, und in Bulgarien melden sich nur ganz wenige Frauen an. Deshalb behaupte ich, dass die gesetzliche Grundlage der Gleichstellung viel wichtiger ist, als die praktische. Eines Tages werden sich auch Frauen für die schwierigsten Auslandseinsätze anmelden. Die Voraussetzung ist aber, dass ihnen dies erlaubt ist“, sagte abschließend Oberstleutnant Newjana Mitewa.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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