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Dauerregen beschert Landwirten hohe Verluste

Eines der größten Opfer der permanenten Regenfälle ist die Kirsche.
Foto: BGNES
Zu Frühjahrsbeginn hofften die Landwirte auf Regen. Ihre Bitten wurden erhört, nur dass die Natur den ganzen Monat Mai über die Schleusen öffnete. Jetzt hoffen die Landwirte auf Sonne, die den durchnässten Boden trocknen soll.

Am meisten betroffen sind die Obstbauern, die die ersten Erdbeeren und Kirschen auf den Markt bringen. Die Ernte fällt in diesem Jahr sehr reich aus. Allerdings hat sich das Obst im Dauerregen mit Wasser vollgesaugt und so an Geschmack verloren. Ein Teil der Ertrages ist verfault. Viele Obstbauern ließen ihre unverkäuflichen Erdbeeren und Kirschen direkt in die Kessel wandern, um daraus Schnaps zu brauen. Und so werden wir uns in diesem Jahr über Schnaps mit herrlichem Kirsch- und Erdbeeraroma freuen können, der jedoch den Obstbauern bedeutend weniger Erlös bringt als der Verkauf von Frischobst. Leider können die Obstbauern nicht mit Entschädigungsleistungen vom Staat rechnen. Auf diese haben sie nur dann Anspruch, wenn Naturkatastrophen ihre Aussaat vollständig zerstören, was mit wenigen Ausnahmen nicht der Fall war.

Aufgrund der eisigen Winterfröste und geschrumpften Erträge hofften die Landwirte auf höhere Aufkaufpreise, um damit einen Teil ihrer Verluste auszugleichen. Jedoch war das Gegenteil der Fall. Infolge der durch den hohen Wassergehalt eingeschränkten Haltbarkeit des Obstes sahen sie sich gezwungen, ihre Ernte billig zu verkaufen. Im "Kirsch-Paradies" des Landes, d.h. im Umland der Stadt Kjustendil, klagen die Obstbauern, dass ein Kilo ihrer Kirschen billiger sei als eine Tasse Kaffee. Die Enttäuschung unter den Landwirten ist groß. Zumal der Kirschenanbau dank der Agrarsubventionen der Union gerade wieder im Aufschwung begriffen war. Seit 2008 haben sich Kirschanbauflächen und Erträge fast verdoppelt. Im Vorjahr wurden 30.000 Tonnen Kirschen geerntet.

Ein weiteres Opfer der permanenten Regenfälle ist die Aprikose. Im Hauptanbaugebiet um Silistra hatten bereits die eisigen Winterfröste rund 80 Prozent der Frühsorten vernichtet. Auch ein Viertel der Anbauflächen von späten Aprikosensorten kam in der eisigen Jahreszeit zu Schaden. Bei anhaltenden Regenfällen würde die heranreifenden Aprikosen das Schicksal der Kirschen und Erdbeeren ereilen.

Der frostige Winter und die übermäßigen Regenfälle werden sich auch auf die diesjährige Traubenernte auswirken, prognostiziert Hristo Zwetanow, Chef der Vereinigung der Landwirte in Bulgarien. Die Spitzenwerte des Vorjahres, so Zwetanow, werde man in diesem Jahr wohl nicht erreichen. Regenbedingt könne man seit zwei Wochen nicht auf die Felder, um zu düngen und gegen Schädlinge zu spritzen. Auch der Einsatz von Maschinen sei auf dem aufgeweichten Boden nicht möglich. Die Landwirte, so Zwetanow, hinken ihrem Zeitplan um Wochen hinterher, was sich auf fast alle Aussaaten negativ auswirken könnte.

Die Wetterkapriolen könnten dazu führen, dass bulgarisches Frühobst und Gemüse an den heimischen Märkten durch Exporte ersetzt wird, wie es bereits bei Kirschen und Erdbeeren der Fall ist. Wenn es weiter so regnet, könnten davon auch die schmackhaften bulgarischen Tomaten, Paprika, Gurken, Zucchini und anderes Gemüse betroffen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die warme Junisonne schleunigst alle Wolken auflöst und damit den Sorgen der Landwirte ein Ende bereitet.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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