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Junge Höhlen-Enthusiasten – vereint in Freundschaft und Abenteuergeist

Die einzigen Vorraussetzungen, um in das unterirdische Reich abzusteigen, sind Motivation und eine Portion Abenteuergeist.
Foto: Архив
Ein Hobby, das zu einer Lebensweise geworden ist, die Möglichkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, sich und die Menschen in seinem Umfeld neu zu entdecken, Vergnügen und vollkommenes Glück. So beschreibt Zwetan Kosturkow seine und seiner Freunde Leidenschaft für die Höhlenforschung. Seit der Kindheit in Freundschaft vereint, gründen die Freunde des Abenteuers und der geheimnisvollen Welt der Höhlen und unterirdischen Labyrinthe 2007 den Höhlenklub „Unter dem Rand“. Diesem gehören Enthusiasten zwischen 19 und 36 Jahren aus der Gegend der malerischen Stadt Swoge an.

„Das Wichtigste bei dieser Art der Beschäftigung ist die Freundschaft – erklärt der Klubvorsitzende Zwetan. – Große Vorhaben, große Errungenschaften, egal ob unter der Erde oder auf dem Dach der Welt, werden von guten Freunden vollbracht. Namentlich aus diesem Grund basiert unser Klub auf Freundschaft. Bei uns hat alles aus kindlicher Neugier begonnen. Wie alle Kinder wollten wir wissen, was es im Wald zu entdecken gibt, in den Bergen, zwischen den Felsen und schließlich in den Höhlen. Dann wollten wir mehr wissen und verschafften uns die entsprechende Literatur, bis wir schließlich zur Höhlenforschung kamen, die eine seltsame Mischung aus Sport und Wissenschaft ist.“



Die einzigen Vorraussetzungen, um in das unterirdische Reich abzusteigen, sich durch enge Öffnungen zu zwängen, sich in tiefe Abgründe abzuseilen sowie neue und unbekannte Orte zu erkunden seien Motivation und eine Portion Abenteuergeist, ist Zwetan überzeugt. „Für mich bedeutet Abenteuergeist, einen unbekannten Ort zu erkunden, von dem man nicht weiß, welche Herausforderungen einen erwarten“, erklärt der junge Höhlenforscher. Jedoch ist Zwetan überzeugt, dass die Höhlenforschung ungefährlich ist. Ganz ihrer Leidenschaft ergeben, versuchen Zwetan und seine Freunde, diesen Enthusiasmus und die Freude an der Erforschung der unterirdischen Welt an die junge Generation weiterzugeben.

„Wir wollen unsere Erlebnisse teilen, jemanden auf unsere Pfade führen und zeigen, was schön und wertvoll ist. Und – dass Herausforderung etwas anderes ist, als in einer verrauchten Kneipe fünf Gläser Wodka zu bechern. Wir wollen zeigen, dass Freundschaft über allem stehen kann“, werben die jungen Höhlenforscher auf ihrer Webseite.

Um etwas gegen den Frust der jungen Leute von heute zu unternehmen und sie für „ein Leben abseits von Asphalt und massenhafter Chalga-Pop-Kultur“ zu begeistern, haben sie eine „Tour“ durch die Schulen entlang der Iskar-Schlucht in Angriff genommen, eine Art Wanderausstellung mit Führungen und Filmen. In diesem Monat haben sie für begeisterte Schüler ein richtiges Abenteuer mit Lagerfeuer und Liedern geplant. Trotz allem, so Zwetan, sei ihr Vorhaben eine wahre Herausforderung, die mit der massenhaften Gleichgültigkeit unter der jungen Generation zu kämpfen hat.

„Je mehr derartige Kampagnen ins Rollen kommen und den Weg zum Ausgang aus dem dunklen Tunnel ebnen, desto größer ist unsere Hoffnung auf Erfolg – ist Zwetan überzeugt. – Wir wecken Interesse. Natürlich sind wir uns dessen bewusst, dass die Höhlenforschung keine Betätigung für die Masse ist, die man als eine Art Regionalsport etablieren könnte. Allerdings zeigen die Schüler in letzter Zeit mehr Interesse als am Anfang. Auch werden wir von einigen Lehrern aus mehreren Schulen unterstützt, die nicht weniger begeistert sind als wir selbst. Sie kennen das Problem der Gleichgültigkeit unter den Jugendlichen. Selbstverständlich sind wir nicht der Auffassung, dass die Höhlen das Nonplusultra sind. Allerdings vermitteln sie einen anderen Gesichtspunkt und sind ein Anlass für einen Ausflug in die Natur.“



Die Einladung der Jugendlichen vom Klub „Unter dem Rand“ zu einem gemeinsamen Ausflug in die Höhle gilt natürlich auch für alle anderen Enthusiasten, die das Unbekannte erkunden wollen. Zu diesem Zweck organisiert der Klub einen dreimonatigen Kurs in Theorie und Praxis. Eine der Hauptaufgaben der jungen Höhlenforscher ist jedoch die Erkundung und Erfassung neuer Höhlen.

„Wir sind im Gebiet der Iskar-Schlucht tätig, da diese vor unserer Haustür liegt – erklärt Zwetan. – Allerdings beteiligen wir uns auch an internationalen Expeditionen, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt naheliegende Destinationen auf dem Balkan und in der Ukraine erforschen. Wir wollen die Welt erkunden, allerdings sind Höhlen recht untraditionelle Reiseziele. In Bulgarien gibt es herrliche Gegenden, deren Schönheit durch die Tatsache verstärkt wird, dass sie für die Masse nicht zugängig sind. Und wenn dann einem noch das Glück hold ist und man eine neue Höhle entdeckt, ist das ein unbeschreibliches Gefühl. In eine Höhle zu steigen, die vor dir kein anderer Mensch gesehen hat, die Luft zu atmen, die niemand vor dir geatmet hat, ist einfach unglaublich. Für mich persönlich ist das der ultimative Adrenalin-Kick. Das Herz rast, man fühlt eine Erregung, die man nicht beschreiben kann.“



Und was genau macht das Reich der Höhlen und unterirdischen Labyrinthe so interessant? „Aus meiner bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass jeder in den Höhlen und Bergen etwas anders sucht und findet. Definitiv gibt es sehr positive Situationen, in denen man den Menschen an seiner Seite besser kennenlernt und Dinge an ihm entdeckt, die ihm bisher selbst unbekannt waren. Andererseits findet man in den Höhlen auch Abgeschiedenheit, wo man mit sich allein ist und nachdenkt. Unsere Tätigkeit hilft uns, uns selbst und die Leute unserer Umgebung kennen zu lernen. Sie fördern das Echte und Unverfälschte zu Tage.“

Übersetzung: Christine Christov

Fotos: bereitgestellt vom Klub „Unter dem Rand“
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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