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Erfolgreiches erstes Jahr für die Staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit

Foto: Archiv
Bis vor einem Jahr wurde die Lebensmittelkontrolle in Bulgarien von verschiedenen staatlichen Behörden vorgenommen. Um mit den anderen EU-Ländern gleichzuziehen wurde im Februar 2011 auf Parlamentsbeschluss eine staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit gegründet.

Die Lebensmittelsicherheit war in Bulgarien lange Zeit von zweitrangiger Bedeutung. Fast ein halbes Jahrhundert lang führten die Bulgaren in der sozialistischen Planwirtschaft ein spartanisches Leben. Damals gab es unter den Herstellern keine Konkurrenz, das Defizit an Lebensmitteln war teilweise so groß, dass nicht die Qual der Wahl das Problem war, sondern überhaupt an die gewünschten Lebensmittel zu kommen. Dafür aber kümmerte sich der Staat um die Qualität, den Verbrauchern kam eine völlig passive Rolle zu, die mit der Zeit zur Gewohnheit wurde. Die bulgarischen Bürger werden jedoch von Jahr zu Jahr wählerischer beim Einkauf und erwarten, dass sie Nahrungsmittel immer und überall ohne Bedenken verzehren können. Lebensmittelsicherheit ist deshalb auch hier in Bulgarien zu einer essentiellen Frage des gesundheitlichen Verbraucherschutzes geworden.

Mittlerweile gibt es die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit seit einem Jahr, die aus vier älteren Strukturen hervorgegangen ist. „Die Agentur sah sich unmittelbar nach ihrer Gründung vor schwere Aufgaben gestellt“, unterstreicht der bulgarische Minister für Landwirtschaft und Nahrungsgüterindustrie Miroslaw Najdenow. „Denken wir beispielsweise an die Maul- und Klauenseuche, die von der Türkei auch auf das bulgarische Grenzgebiet übergriff. Wir haben aber die Ausbreitung nicht nur in Bulgarien gestoppt sondern auch als Außengrenze der Europäischen Union die Weiterverbreitung in der Gemeinschaft unterbunden. Das wurde von der Europäischen Kommission gewürdigt. Erwähnt sei auch die Panik, die vergangenes Jahr in der EU wegen der mit Koli-Bakterien verseuchten Gurken ausbrach. Nicht zu vergessen der Dioxin-Skandal in Deutschland. In Bulgarien wurden solche Risiken sofort pariert. Auch nach dem Versuch einiger Hotelbesitzer am Schwarzen Meer, trotz schlechter Hygiene und Verpflegung große Gewinne zu erwirtschaften, schaffte es die Agentur, die Verbraucher davon zu überzeugen, dass es Einzelfälle sind, die auch bestraft werden. Es ist eine Tatsache: mit jedem Tag kommen qualitativ bessere Nahrungsmittel auf unseren Tisch. Das bleibt auch der EU-Zentrale nicht verborgen – EU-Verbraucherschutzkommissar John Dalli stellte die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit Bulgariens als Musterbeispiel dar.“

Die Agentur setzte die Initiative des Ministeriums für Landwirtschaft und Nahrungsgüterindustrie fort, neue Qualitätsstandards für bestimmte Nahrungsmittel des täglichen Bedarfs, wie Fleisch- und Milchprodukte, Brot und Teigwaren und traditionelle Spezialitäten festzulegen.
Neue Qualitätssiegel gab es nicht nur für einige Fleischprodukte, typisch bulgarische Käsesorten und den weltweit berühmten bulgarischen Naturjoghurt, sondern auch für die beliebte „Ljutenitza“ – ein Brotaufstrich aus gerösteten Paprikaschoten, Tomaten, Auberginen, Möhren und einer Reihe von Gewürzen.

Die Schaffung und Gewährung von Qualitätssigeln ist die eine Seite, die andere die Kontrolle, ob auch alles den Standards entspricht. Dieser Aufgabe ist die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit bestens nachgekommen. Bei mehreren Massenkontrollen wurde die Qualität von Brot, Eiern und anderen Produkten, wie auch die Einhaltung der Hygiene in den Küchen vor allem der Kindereinrichtungen überprüft.

„In diesem Jahr werden wir uns verstärkt hinter den Schaufenstern und Vitrinen von Luxuseinrichtungen umschauen“, kündigt der Minister für Landwirtschaft und Nahrungsgüterindustrie Miroslaw Najdenow an. „In der Kette zwischen den Tierställen und dem Tisch der Verbraucher sind die Küchen der großen Hotels und Restaurants eine große Schwachstelle. Die Menschen, die sich in ein luxuriöses Restaurant setzen denken, dass ihnen dort die Lebensmittelsicherheit garantiert ist. Das ist aber nicht immer der Fall. In Bulgarien gibt es Hunderttausende Restaurants und Gaststätten und wir können sie unmöglich alle gleichzeitig kontrollieren. Der Agentur für Lebensmittelsicherheit kommt die Aufgabe zu, einzuschätzen, wo das Risiko am größten ist, um dort Blitzkontrollen durchzuführen. Wir werden uns zu Beginn auf die Küchen von Eliteeinrichtungen, die Lagerung und Zubereitung der Speisen und die Einhaltung der Hygiene konzentrieren. Es gibt nämlich etliche Hotels, die über 1.000 Betten verfügen, deren Küchen jedoch für die Zubereitung von Speisen für lediglich 100 Personen ausgelegt sind. Solche Einrichtungen werden sofort geschlossen werden, denn von vornherein ist klar, dass sie in punkto Nahrungsmittelqualität Kompromisse machen.“


© Foto: BGNES

Die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit übt auch an den Landesgrenzen eine effektive Kontrolle aus. Es häufen sich die Fälle, bei denen Gemüse aus Nicht-EU-Ländern überhöhte Pestizidwerte aufweist und daher deren Einfuhr nach Bulgarien und die anderen EU-Länder gestoppt wird. Es kommen aber auch Fälle vor, bei denen der Import aus anderen Ländern der Union untersagt wird. So z.B. wurden jüngst einige Zehntausend Eier aus Polen beschlagnahmt, die nicht die vorgeschriebene Markierung über die Herkunft der Eier und die Haltung der Hennen aufwiesen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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