Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Die künftigen Mediziner wollen mehr Zuwendung vom Staat

Foto: BGNES
Das Medizinstudium ist schwer und langwierig. Man muss sehr gut vorbereitet sein und es vergehen Jahre, bis man seine Facharztausbildung abgeschlossen hat. Bulgarien hat gute Ärzte, die auch weltweit bekannt sind. Leider dauert die Gesundheitsreform viel zu lange. Darunter haben einige Fachrichtungen der praktischen Medizin in Bulgarien gelitten – ihnen fehlt der Nachwuchs.

Die Medizinstudenten fordern daher heute eine entsprechende Bezahlung ihres Berufs und mehr Zuwendung vom Staat. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie nach dem Studium das Land verlassen werden, um Anerkennung und bessere Arbeitsbedingungen zu suchen. Vor einigen Tagen kamen Medizinstudenten aus dem ganzen Land nach Sofia, um ihre Forderungen an das Gesundheitsministerium klar zu äußern.

„Es ist höchste Zeit, eine Strategie für die Motivierung und Beibehaltung der jungen Ärzte entwickelt zu werden“, erklärt Alexander Jordanow, Student an der Universität in Warna. „Es mangelt bereits an Anästhesiologen, Hämatologen, Pathologen u.a. Wir wollen vom Ministerium auch mehr Geld für Doktoranden. Viele von uns nutzen EU-Programme wie Erasmus, um auch an anderen Universitäten in Europa zu spezialisieren. Wir sind der Meinung, dass auch in unserem Land der Staat, die Gemeinden, die Universitäten und andere Träger für die Mobilität der Studenten beitragen müssen, so wie es in anderen EU-Staaten die Praxis ist“.

Die Vorsitzenden der Studentenräte der medizinischen Fakultäten in Bulgarien sind der Meinung, dass der Staat nicht viel dafür tut, um die Studenten in Bulgarien zu behalten. Wir haben die meisten Krankenhäuser pro Kopf der Bevölkerung in der EU, es wäre schön, wenn wir auch die Ärzte dazu hätten, meinen die Studenten. Jedes Jahr absolvieren ca. 600 junge Menschen die Medizinfakultäten und Universitäten in Bulgarien.

„Die Ausbildung eines Medizinstudenten in Bulgarien kostet etwa 3.670 Euro“, sagt Alexander Jordanow. „Davon zahlen die Studenten 450 Euro. Somit kostet das sechsjährige Medizinstudium dem Staat ca. 25.000 Euro pro Person. Man kann sich dann ausrechnen, wie viel der Staat verliert, wenn die Studenten dann das Land verlassen, denn etwa die Hälfte der jungen Mediziner finden sehr schnell eine Stelle im Ausland“.

Nur ein stabiler Staat und die Erhöhung der Gehälter können die Mediziner in Bulgarien behalten, sagte vor kurzem der Gesundheitsminister Stefan Konstantinow. Seiner Meinung nach, gibt es Mangel an Fachärzten auch in anderen EU-Staaten, wie Frankreich und Deutschland zum Beispiel, weil die Ärzte von dort aus lieber in die USA gehen. Daher können die bulgarischen Kollegen ihre Stellen einnehmen.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarischer Weihnachtsbaum steht an zentraler Stelle im Museum of Industry in Chicago

Das fünfte Jahr in Folge haben Landsleute in Chicago den bulgarischen Weihnachtsbaum mit über 30.000 bunten Lichtern und Hunderten von Ornamenten geschmückt. In diesem Jahr gab es eine besondere Spende der Vereinigung „Balgarka“ -Surwatschki..

veröffentlicht am 17.11.24 um 08:40

Interessante archäologische Funde bei Sosopol entdeckt

Archäologen haben in der Ortschaft Kawazi bei Sozopol eine Nekropole freigelegt. Das Areal, in dem sie sich befindet, ist Teil der Geschichte von Apollonia Pontica und stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. „Dies ist ein Ort mit..

veröffentlicht am 10.11.24 um 10:15
Foto: Nationales Archäologisches Reservat Deultum - Debelt

Flasche mit Abbildung der Chimära in römischer Nekropolebei Debelt entdeckt

Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in Südostbulgarien) eine sehr seltene und wertvolle Glasflasche entdeckt. Das Besondere daran ist, dass..

veröffentlicht am 09.11.24 um 10:25