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Wirtschaft erholt sich allmählich von der Krise

"Das Wirtschaftswachstum wird 2011 wohl kaum mehr als 3 Prozent betragen", meint der Wirtschaftsexperte Georgi Prohaski.
Foto: Tanja Harisanowa
Die bulgarische Wirtschaft erholt sich allmählich von der Krise. Zu dieser Schlussfolgerung kommen die Experten des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung in Sofia. Sie haben gestern ihre Analyse des ersten Quartals 2011 veröffentlicht.

Das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr wird sich in Grenzen halten und so wird Bulgarien auch in diesem Jahr die Zahlen vor der Krise nicht erreichen können. Dennoch gibt es Lichtblicke – die Industrie zeigte in den ersten drei Monaten 2011, dass sie durchaus flexibel ist und insbesondere die verarbeitende Industrie verzeichnet Zuwächse. Dort sind auch die Exporte deutlich gestiegen, zeigt der Bericht des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung. Allein im Januar und Februar hat Bulgarien um 60 Prozent mehr exportiert, als im Vorjahreszeitraum. Der Grund dafür ist jedoch nicht in Bulgarien zu suchen, sondern in der allmählichen Stabilisierung der Wirtschaftslage in den EU-Ländern und der allgemeinen Belebung der Märkte.

Dem Bericht des Wirtschaftszentrums nach ist das Finanzwesen von der Krise gänzlich verschont geblieben. Dafür aber ist die Kaufkraft weiterhin niedrig, so dass der Einzelhandel das neue Jahr erneut im Minus angefangen hat. Konkrete Zahlen über das erwartete Wirtschaftswachstum nennt der Chef des Zentrums für Wirtschaftsentwicklung Georgi Prohaski.

"Im ersten Quartal 2011 erreichen wir ein minimales Wachstum von höchsten 1 Prozent. Aufs Jahr gerechnet kann es höchstens 2,5 Prozent werden", sagt Prohaski. "Laut offiziellen statistischen Angaben hatten wir 2009 einen Rückgang von über 7 Prozent. Im vergangenen Jahr begann Bulgarien, sich langsam zu erholen und hatte am Jahresende sogar ein leichtes Plus von 0,2 Prozent. Diese Tendenz bestätigt sich auch in den ersten Monaten des neuen Jahres, aber das Wirtschaftswachstum wird 2011 wohl kaum mehr als 3 Prozent betragen", meint der Wirtschaftsexperte Georgi Prohaski.

2011 hat erneut mit einem Haushaltsdefizit begonnen, jedoch deutlich niedriger, als im Vorjahr. Im ersten Quartal erreichten die Staatsschulden 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts oder 5,2 Milliarden Euro.
Seit Jahresanfang erreichte die Inflation 2,4 Prozent. Aufs Jahr gerechnet werde die Teuerungsrate 5 Prozent erreichen, prognostiziert das Zentrum für Wirtschaftsentwicklung.

Der Umfang der seit Jahresanfang nach Bulgarien geflossenen ausländischen Direktinvestitionen ist weiterhin sehr gering – 53 Millionen Euro in zwei Monaten. Bis Ende des Jahres sollen sie laut der Prognose der Wirtschaftsexperten 2 Milliarden Euro überschreiten. Das Zentrum für Wirtschaftsentwicklung begründet diese positive Prognose mit der politischen und wirtschaftlichen Stabilität in Bulgarien und der bereits angekündigten Expandierungsvorhaben ausländischer Unternehmen. Hinzu kommt das gestiegene Interesse aus dem Ausland an Energieprojekte in Bulgarien, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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