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Beste NGO-Sozialprogramme ausgezeichnet

Das sechste Jahr in Folge wurden Sozialprojekte von Nichtregierungsorganisationen in Bulgarien ausgezeichnet. Organisator ist die Stiftung „Lale“ (zu Deutsch Tulpe).
32 Projekte, die verschiedene soziale Initiativen in der Gesellschaft erfolgreich verwirklichen, wurden für die Jahrespreise nominiert. Aus ihnen wählte die Jury lediglich drei aus, die eine Auszeichnung erhielten – ein Diplom und eine Kleinplastik von Georgi Tschapkanow in der Form einer Hand, die eine Tulpe hält.
Der erste Preis ging an das Projekt „Mütter gegen die Drogen“ der gleichnamigen Vereinigung aus der südbulgarischen Stadt Plowdiw. Das Projekt besteht im Grunde genommen darin, immer mehr Familien dazu zu bewegen, offen darüber zu reden und das Problem gemeinsam anzugehen.

„Das Problem sind weniger die Drogen“, sagt Wesselina Boschilowa, Vorsitzende der Vereinigung. „Es geht vielmehr darum, ob man sich dem Drogenkonsum seiner Kinder widersetzt oder sich ergibt. Sobald man aufgibt, verrät man sein eigenes Kind. Wir sind für die Betroffenen ein Ansprechpartner, denn kaum jemand ist auf einen Drogenfall in der eigenen Familie vorbereitet. Die Eltern müssen sich mit jemanden aussprechen, der sie versteht und ihnen Ratschläge geben kann.“

Die Vereinigung „Mütter gegen die Drogen“ verbreitet auch Informationsmaterial. Die Vorsitzende selbst ist Journalistin von Beruf und hat zu diesem Thema drei Bücher geschrieben. „Wir haben uns der Sache angenommen, denn niemand hilft den Familien in Bulgarien bei Drogenfällen“, sagt Wesselina Boschilowa. Ihre Organisation hat bereits Vertretungen in etlichen Städten Bulgariens.

Der zweite Preis für die besten Sozialprojekte 2010 von Nichtregierungsorganisationen ging an das Institut für psychische Gesundheit und Entwicklung für seine Bemühungen zur Integration von sprachgestörten Kindern im Alter von drei bis 18 Jahren.

„Derzeit beschäftigt sich ein neunköpfiges Team mit 38 Kindern. Die Psychiater, Neurologen, Psychologen, Logopäden und Sonderpädagogen behandeln Sprachstörungen, die durchaus beseitigt werden können. Die Behandlung kann von drei Monaten bis zu mehreren Jahren dauern. Die Gründung unseres Instituts wurde dank Firmenschenkungen möglich“, teilt Institutsdirektorin Prof. Dr. Wanja Matanowa mit.

Den dritten Preis erhielt ein Projekt der bulgarischen Filiale der internationalen Stiftung „Habitat for Humanity“. Bei ihrer Initiative werden Familien mit niedrigen Einkommen unterstützt, damit sie ihre Kinder selbst erziehen und nicht in Sozialheimen abgeben.

„Unser Projekt gibt den Risiko-Familien die Möglichkeit, ihre Wohnbedingungen zu verbessern. Die Hilfe, die wir geben ist jedoch nicht unentgeltlich“, betont Borjana Parwanowa von „Habitat for Humanity“. „Wir stellen niedrigverzinste und langfristige Darlehn zur Verfügung, mit denen sie ihre Wohnungen renovieren können. Dabei werden die abgezahlten Kredite an die nächsten Familien vergeben.“

Zu Beginn wurde 15 Familien geholfen – nunmehr sind es 30. Bei den Krediten handelt es sich um Summen von bis zu 500 Euro und sind einzig für Renovierungsarbeiten gedacht. Die Mittel für dieses Programm stammen von verschiedenen Partnerorganisationen in einigen Städten Bulgariens, darunter Stara Sagora, Dupnitza und Targowischte.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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