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Rundfunkumfeld in Bulgarien in den letzten 10 Jahren

Die Leiterin des Projektes Dozentin Margarita Peschewa und BNR-Intendant Valeri Todorow
Foto: Weneta Pawlowa
In unserem Haus, dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk fand am 22. März ein Rundtischgespräch zum Thema „Das Rundfunkumfeld in Bulgarien 2001-2010: Hörer, Verhalten, Werbung, Digitalisierung“ statt. Es ist Teil eines Forschungsprojektes zur elektronischen Medienumgebung in der Transformationszeit, das vom bulgarischen Bildungsministerium unterstützt wird.

Laut der Leiterin des Projektes Dozentin Margarita Peschewa hat sich das Rundfunkumfeld bei uns schnell entwickelt. 2006 hat es 195 Programme gegeben und 2007 waren es schon 240. Sie sind aber ungleichmäßig übers Land verteilt. Am wenigstens gibt es sie in der zurückgebliebensten Region Nord-West-Bulgarien – 25. In der einen südlichen Region gibt es dagegen 65 Rundfunkbetreiber und in der anderen – 45. Ein Problem des bulgarischen Rundfunkumfeldes ist, dass die Betreiber vor allem in den großen Ortschaften senden wollen. In Sofia gibt es 27, in Plowdiw – 17 und in Varna – 16. Am schwächsten ist die Entwicklung der örtlichen Sender. Und es gibt zwei Mal mehr musikalische oder musikalische Informations-Programme als sog. Mehrthemensender. Dafür waren aber die zwei landesweiten Mehrthemenprogramme „Horizont“ und „Darik“ außerordentlich einflussreich im gesamten zweiten Jahrzehnt der Transformationszeit. Die Forscher stützen sich auf Daten der zwei einflussreichsten Agenturen für soziale Medienforschung TVPlan/NTS und Market Links.

„Die Studien der zwei Agenturen zeigen eindeutig, dass der Rundfunk ein außerordentlich lebendiges Medium ist“, sagt Dr. Margarita Peschewa. „Die Vorstellung, dass seine Existenz durch des Internet und die digitalen Technologien bedroht ist, ist grundfalsch. Das Radio ist wie das Leben selbst. Es wird wegen zwei Dingen außerordentlich vom Zuhörer geschätzt: gute Musik und schnelle Nachrichten. Das Radiohören nimmt im vergangenen Jahrzehnt zu. Die Menschen hören ihn mehr im Alltag als am Wochenende und am meisten - in den Großstädten. Die Männer hören ein wenig mehr Radio als die Frauen – vor allem im Auto und auf der Arbeit. Die aktivsten Hörer sind im Alter zwischen 36 und 54. Und noch etwas: wir sollten den Rundfunkempfänger zuhause belassen, auch wenn das Radiohören übers Internet nach 2006 um 20 Prozent zugenommen hat.“

Unangefochtener Führer im nationalen Radioäther ist das Programm „Horizont“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Im Durchschnitt ein Drittel der Hörer oder 2,4 Millionen Menschen schalteten „Horizont“ im Zeitraum 2007-2010 ein. Bei den Umfragen bewerten es die Hörer als sehr ausgewogen und sehr reichhaltig. Einige der regionalen Programme des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, wie Radio Blagoewgrad und Radio Varna sind führend in ihren Regionen und machen den landesweiten Programmen Konkurrenz. Der Bulgarische Nationale Rundfunk erweitert laut seinem Intendanten Valeri Todorow seine Hörerschaft und schafft eine gute Dynamik in dieser Erweiterung.

„Ich sehe darin einen klaren Erfolg in einem sehr schwierigen Medienumfeld und kann getrost sagen, dass wir in vielerlei Richtung nicht mit den Kollegen von den anderen Radiostationen konkurrieren, sondern mit den populären Fernsehstationen“, sagt er. „Ich hoffe, dass dieser Wettbewerb mit ihnen sich auch in die Videoformate mit neuen Technologien fortsetzen wird, und eine neue Dynamik in das Medienumfeld bringen wird. Unser Ziel ist ganz anders als das der kommerziellen Medien. Wir formen, schaffen und entwickeln kulturelle Werte, und das in alle Richtungen.“

Wie Valeri Todorow sagte, ist es die Aufgabe des Bulgarischen Nationalen Rundfunks als öffentliche Rundfunkanstalt jedem Bürger einen direkten und kostenlosen Zugang zum Rundfunk zu gewähren. Deswegen wird dafür gesorgt, dass seine Programme auch in den am schwersten zugänglichen Gebieten zu hören sind. Die Äthersendungen für das Ausland und die einzigartige Internetseite von Radio Bulgarien in 11 Sprachen erweitern das Auditorium des Bulgarischen Nationalen Rundfunks weit über die Grenzen Bulgariens hinaus – auf unsere Landsleute im Ausland und Menschen anderer Nationen und Kulturen. Was die Digitalisierung angeht, kann unser Haus im Rahmen eines Monats digitale Ausstrahlung aus den Studienkomplexen seiner 10 Programme gewährleisten. „Der Bulgarische Nationale Rundfunk begann schon 2008 mit digitalen Sendungen. Wir sind auch jetzt das einzige Land innerhalb des großen europäischen Informationsprojektes Euranet, dass digital in vier Sprachen sendet“, sagte der Intendant Valeri Todorow.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Weneta Pawlowa


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