Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Zustimmungswerte für die regierende GERB-Partei fallen

Laut einer in der ersten Märzhälfte vom Nationalen Zentrum für öffentliche Meinungsforschung NZIOM durchgeführten Umfrage sind die Zustimmungswerte für die regierende GERB-Partei innerhalb eines Jahres um zehn Prozent gefallen, für Ministerpräsident Bojko Borissow um sechs Prozent. Trotzdem sei Borissow mit 56 Prozent nach wie vor der Parteichef mit der höchsten Zustimmung, vermerken die Soziologen. 45 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Premier Borissow auch einen guten Präsident abgeben würde. Was das Parlament betrifft, verzeichneten die Soziologen fallende Zustimmungswerte. Als Grund dafür nennen die Experten vom Meinungsforschungszentrum die Art und Weise, wie politischen Debatten geführt werden, als auch das Gebaren einiger Volksvertreter. Seit Dezember verzeichnet auch Staatspräsident Georgi Parwanow fallende Zustimmungswerte.

Rund 53 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit der Arbeit der Regierung, 33 Prozent stimmen dem Vorgehen der Regierung zu. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen auch, dass jeder zweite Befragte trotz des abrupten Rating-Einbruchs von Innenminister Zwetan Zwetanow die Arbeit der Polizei befürwortet. Die höchsten Zustimmungswerte erhielt jedoch mit 71 Prozent die bulgarische EU-Kommissarin Kristalina Georgiewa. Allerdings, so die Soziologen, sei sie außerhalb des Landes beschäftigt und dürfte eigentlich in den hiesigen Spitzenpolitiker-Ranglisten nicht berücksichtigt werden.

Die meiste öffentliche Kritik erhielten Finanzminister Simeon Djankow und Sozialminister Totjo Mladenow. 63 Prozent der Bulgaren sind gegen das Vorgehen des Finanzministers, 51 Prozent gegen die Arbeit des Sozialministers. Die höchsten Zustimmungswerte im Kabinett erhielt der Ressortchef für Regionalentwicklung und Raumordnung Rossen Plewneliew mit 55,9 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten befürworten die Arbeit von Agrarminister Miroslaw Naidenow aufgrund seiner Bemühungen um ausschließlich hochwertige Nahrungsmittel am einheimischen Markt. Als größte Erfolge der Regierung gelten der Kampf gegen Korruption und Verbrechen, der Bau von Autobahnen und Straßen sowie der beschleunigte Abruf von EU-Fördermitteln. Für 6 Prozent der Befragten ist eine positive Wandlung im politischen Stil, Transparenz und Reformwillen zu erkennen, 5 Prozent befürworten die restriktive Fiskalpolitik.

22 Prozent der Befragten sind von der Regierung enttäuscht. Gleichzeitig gehen 71 Prozent der Befragten davon aus, dass die Regierung ihre Amtszeit zu Ende bringen wird. Rund zwei Drittel der Befragten beklagen sich, dass sich ihr Lebensstandard in den letzten zwölf Monaten verschlechtert hat. Nichtsdestotrotz sehen 45 Prozent der Bulgaren optimistisch in die Zukunft.

79 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Einkommen in den letzten zwölf Monaten gefallen sei. Für über die Hälfte der Befragten haben sich die Wirtschaftslage und das Gesundheitswesen verschlechtert. Jeder dritte Bulgare macht sich Gedanken um seinen Arbeitsplatz. Als Misserfolge der Regierung werden mangelnde Maßnahmen zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, die Rentenreform sowie die Sozialpolitik des Kabinetts genannt.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Die Schaffung eines Mehrmandatswahlkreises „Ausland“ wird Manipulationen mit den Stimmen unserer Landsleute im Ausland verhindern

Fast einen Monat nach den vorgezogenen Parlamentswahlen vom 27. Oktober kann die 51. Volksversammlung immer noch nicht ihre Arbeit aufnehmen, weil die Abgeordneten keinen Parlamentspräsidenten wählen können. Die politische Pattsituation..

veröffentlicht am 20.11.24 um 14:30

Die Lage nachden Wahlen: In Erwartung einer Regierung trotz noch größerer Zersplitterung des Parlaments

Eine weitere vorgezogene Wahl liegt nun hinter uns, aber abgesehen von der leicht gestiegenen Wahlbeteiligung im Vergleich zur Abstimmung im Juni dieses Jahres ist es immer noch schwierig, die politischen Konfigurationen vorherzusagen, die eine Chance..

veröffentlicht am 28.10.24 um 13:31

Stojan Nikolow aus Duisburg: Diesmal gibt es keine organisierten Wahlen

Der Wahltag verläuft in Duisburg ruhig. Es wird erwartet, dass dort, wie bei den letzten Wahlen, zwischen 300 und 400 Menschen ihre Stimme abgeben werden. Sie können das nur mit Papierstimmzetteln tun. „Bei früheren Wahlen gab es organisierte..

veröffentlicht am 27.10.24 um 19:49