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Jugendwelle Sofia: Junge Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt

Foto: Архив
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind sich einig: für eine Arbeitsaufnahme sind vor allem Wissen, Können, der Wille sich weiterentwickeln zu wollen, Anpassungsfähigkeit, Effektivität der geleisteten Arbeit und Vermögen im Team zu arbeiten gefragt. Eine jüngste Umfrage unter 1.000 Jungarbeitsnehmern unter 35 Jahren und 119 Unternehmen aus ganz Bulgarien bestätigt das. Diese soziologische Untersuchung ist Teil eines Projekts, finanziert vom nationalen Zentrum „Europäische Jugendprogramme und Initiativen“. Ziel ist herauszufinden, inwieweit die Einstellung der Jugendlichen den Anforderungen der Geschäftswelt entspricht. Im Ergebnis der Analyse sollen konkrete Maßnahmen gefasst werden, die die angehenden Arbeitnehmer auf das Berufsleben vorbereiten sollen. Was haben sie zu bieten? Mit dieser Frage wandten wir uns an Newena Rakowska von der Stiftung „Business für Bildung“.

„Die jungen Menschen haben den Wunsch zur Bildung, was sehr wichtig ist“, betont sie. „Sie wollen sich weiterentwickeln und gleichzeitig verfügen sie über wichtige Fähigkeiten, wie beispielsweise Computerkenntnisse. Sie sind auch arbeitsmotiviert. Unsere Umfrage hat aber ergeben, dass sie über etliche Fähigkeiten, die von den Arbeitgebern verlangt und von den Jugendlichen als wichtig erkannt werden, einfach nicht verfügen. Nehmen wir zum Beispiel die mathematischen und technischen Fähigkeiten, die nur ungenügend entwickelt sind. Ihnen fehlt es zum großen Teil auch an Unternehmergeist, sie sind wenig kritisch eingestellt und können ihre positiven Seiten nur schwer in den Vordergrund rücken, was besonders bei der Arbeitsaufnahme von großer Bedeutung ist, wie auch später bei der Arbeit mit Partnern und Kunden. Die Jugendlichen sind nicht in der Lage, ihre Ansichten überzeugend dazulegen und zeigen sich wenig anpassungsfähig, auch wenn viele das von sich behaupten. Überhaupt fehlt es an etlichen Fähigkeiten, die von den Arbeitsgebern vorausgesetzt werden und für die Arbeit im Büro und bei der Leitung von Teams wichtig sind.“

Viele Jungendliche bereiten sich selbständig auf das Berufsleben vor. Laut den Experten ist das aber nicht ausreichend. Schon in früher Schulzeit muss gezielt gearbeitet werden, um im berufsfähigen Alter Erfolg zu haben. Fast zwei Drittel der befragten Arbeitgeber sind voll dieser Meinung. Ein Drittel der Jugendlichen sind aber der Ansicht, dass sie die nötigen Eigenschaften nach dem Schulabschluss oder an der Universität erlangen können. Die meisten Befragten meinen, dass bei der Aneignung solcher Fähigkeiten und Fertigkeiten das Ministerium für Bildung, Jugend und Wissenschaft, wie auch das Arbeits- und Sozialministerium, das Nationale Arbeitsamt und die Nichtregierungsorganisationen eine führende Rolle spielen müssen. Die Arbeitgeber ihrerseits investieren in die Bildung, um sich das benötigte Fachpersonal abzusichern. Die Fachrichtungen sind aber businessorientiert und für jedes Unternehmen verschieden. Laut Angaben von Eurostat wird die Weiterbildung in Bulgarien zu 60 Prozent von der Geschäftswelt getragen.

Im allgemeinen fällt die Einschätzung der Jugendlichen über sich selbst besser aus, als die der Arbeitgeber. Einzige Ausnahme machen die Fremdsprachenkenntnisse:
„Die Fremdsprachenkenntnisse der Jungarbeitnehmer werden von den Unternehmern als gut eingeschätzt, währen die Jugendlichen selbst nicht mit ihren Fremdsprachenkenntnissen zufrieden sind“, sagt Newena Rakowska von der Stiftung „Business für Bildung“. „Das ist eine interessante Tatsache, die mich persönlich überrascht hat. Das kann vielleicht mit dem schlechten Stand der Fremdsprachenkenntnisse der Arbeitgeber im Vergleich zu denen ihrer Angestellten erklärt werden. Andererseits sind sich die Jugendlichen bewusst, dass es nicht ausreicht, Liedertexte zu verstehen und gegebenenfalls sich in einer fremdsprachigen Internetseite zurecht zu finden. Es ist eine ganz andere Sache, in einer Fremdsprache ein Gespräch zu führen, seine eigenen Gedanken zu äußern und ein Produkt vorzustellen.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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