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Bulgarien will keine Kinderheime mehr

Bulgarien möchte die Praxis bekämpfen, Babys und Kinder in die Obhut des Staates zu verlassen. Es ist tatsächlich ein großes Problem angesichts des großen Anteiles der Kinder in staatlichen Institutionen. In Bulgarien sind es 7.000 an der Zahl bei 7,7 Millionen Bevölkerung. 2.300 von ihnen sind über drei Jahre alt; einige sind geistig oder körperlich behindert und es gibt viele Roma-Kinder unter ihnen. Gesetzesnovellen und das gemeinsame Handeln der Institutionen, die für Kinder und Familie zuständig sind, sollen dem entgegenwirken.

Nach den gültigen gesetzlichen Regellungen kommen Kinder, die mehr als 6 Monate in einem Kinderheim sind, und um die sich ihre Eltern nicht kümmern, automatisch auf die Adoptionsliste. Es gibt auch eine langfristige Strategie zur Umstrukturierung der Kindersozialfürsorge unter dem Titel "Vision für die Deinstitutionalisierung der Kinder in Bulgarien". Es wird unter Mitwirkung der zuständigen Institutionen – Ministerium für Arbeit und Sozialpolitik, Staatliche Agentur für Kinderschutz, des Gesundheitsministeriums und der nichtstaatlichen Organisationen angestrebt, in den nächsten 15 Jahren alle Kindersozialeinrichtungen in Bulgarien zu schließen.

"Wir führen eine integrierte Politik durch", sagte die stellvertretende Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Valentina Simeonowa. "Wir haben einheitliche Ziele, die von den verschiedenen zuständigen Ministerien erfüllt werden. Bisher war diese Politik fragmentarisch. Jetzt sind wir um die Idee versammelt, dass die beste Umgebung für die Sorge um Kinder die Familie ist und wir werden gemeinsam für das Hinausführen der bulgarischen Kinder aus den Institutionen arbeiten."

Das wird in Etappen erfolgen. Ein Teil der Heime für geistig und körperlich behinderte Kinder, die den modernen Erfordernissen nicht entsprechen, wurde bereits geschlossen. Die Institutionen haben mit diesen Heimen begonnen, weil die Analyse zeigte, dass dort die größten Probleme bestehen.

"Als wir überlegten, wo wir mit der Deinstitutionalisierung beginnen sollen, gab es viele Vorschläge", sagt die Vorsitzende der Staatlichen Agentur für Kinderschutz Nadja Schabani. "Wir, die Gesellschaft, die nichtstaatlichen Organisationen, UNICEF-Bulgarien diskutierten darüber, ob wir mit den Heimen mit behinderten Kindern beginnen sollen, da dort die schwierigste Reform ansteht. Ich freue mich, dass wir beschlossen haben gerade mit ihnen zu beginnen, da es am richtigsten ist mit den schwächsten zu beginnen, unabhängig von den Schwierigkeiten. Gegenwärtig läuft die Evaluierung dieser Häuser und des gesundheitlichen Zustandes der Kinder in ihnen. Es arbeiten multidisziplinäre Teams, die eine Karte der alternativen gesundheitlich-sozialen Dienstleistungen für Kinder erarbeiten. Denn die Heime können nicht auf einmal geschlossen werden. Zuvor muss eine bessere Alternative für diese Kinder aufgebaut und garantiert werden."

Da fast 98 Prozent der verlassenen Kinder Eltern haben, versuchen die sozialen Behörden sie zuerst in ihre Familien zurück zu schicken. Falls sich das als unmöglich erweist, wird eine Pflegefamilie gesucht. Ein großer Teil der behinderten Kinder sind älter als 12 Jahre und haben geringe Chancen in Bulgarien adoptiert zu werden. Für sie soll es ein vereinfachtes Verfahren zur Adoption vor allem in den USA, Kanada, der Schweiz und Italien geben. Entsprechend der Strategie werden die Heime für Babys und Kinder bis 3 Jahre geschlossen. Die Eltern verlassen ihre Kinder am häufigsten aus sozialen und finanziellen Gründen, wegen der Unfähigkeit oder Unmöglichkeit sich um Kinder zu kümmern, gesundheitlichen Problemen, unerwünschter Schwangerschaft. Die staatlichen Bemühungen sollen dennoch zuerst auf die Unterbringung des Kindes bei seinen biologischen Eltern oder Verwandten ausgerichtet sein. Es sind Maßnahmen der sozialen Unterstützung der Eltern vorgesehen, darunter der Aufbau von Zentren zur gesundheitlichen Unterstützung von Schwangeren und Risikomüttern. Das Geld für die Umstrukturierung der sozialen Pflege von Risikokindern soll aus den Operationellen Programmen "Regionale Entwicklung" und "Entwicklung der menschlichen Ressourcen" im Gesamtwert von 20 Millionen Euro kommen.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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