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Debatte um die Gesundheitsreform dauert an

Der neue Gesundheitsminister Dr. Stefan Konstantinow hat versprochen, dass die Krankenkassenbeiträge der Bürger nicht mehr an die Fiskalreserve der Bulgarischen Nationalbank weitergeleitet, sondern für Gesundheit genutzt werden.
Foto: BGNES
Nachdem der zweite Gesundheitsminister in Folge im Kabinett Borisow zurückgetreten ist, haben wir nun den dritten auf diesem heißen Posten seit Beginn der Amtszeit der GERB Regierung. Man erzählt schon Witze darüber, dass man schneller Gesundheitsminister wird, als man im Supermarkt an der Kasse dran kommt. Besonders die Medien wurden vom neuen Wechsel nicht überrascht. Außerdem wird die Wahrheit im Dialog geboren und die unvollendete Reformen im bulgarischen Gesundheitswesen bereiten Kummer nicht nur den Patienten sondern auch den Ärzten.
Ein Stolperstein auf dem Weg war die Verteilung der Haushaltsmittel für das Gesundheitswesen. Das bulgarische Ärzteverband erklärte, dass in Zeiten der Krise, als viele Krankenhäuser geschlossen werden müssten, ungerecht sei, eine halbe Milliarde Euro aus den Krankenkassenbeiträgen der Bürger an die Fiskalreserve der Bulgarischen Nationalbank weiterzuleiten. Der neue Gesundheitsminister Dr. Stefan Konstantinow hat versprochen, dass dies zu Gunsten der Patienten und der Ärzte geändert wird und der bulgarische Ärzteverband hofft darauf, dass dieses Versprechen eingehalten wird. Ein Plan für die Optimierung des Gesundheitswesens in Bulgarien bis zum Jahr 2015 wurde ebenfalls erstellt.

"Man darf die Mittel aus der Nationalen Krankenkasse nicht als Stütze der Fiskalreserve nutzen", kommentierte Dr. Petar Moskow aus der den Regierenden nahestehenden Blauen Koalition. "Das ist ein Instrument für die Kasse, bessere Dienstleistungen zu bieten. Man muss auch wissen, nach welchem Versicherungsmodell im bulgarischen Gesundheitswesen weiter gearbeitet wird. Wir sollen auch sicher sein, dass die Vereinbarung mit der Krankenkasse berücksichtigt sein wird. Laut dieser Vereinbarung sollten 30 Millionen Euro mehr für die Krebsbehandlung in diesem Jahr verwendet werden. Diese Mittel wurden bislang aber noch nicht zu Verfügung gestellt. Wir müssen uns ganz konkrete Ziele stellen und die Reformen durchführen, statt an einer Stelle zu stampfen".

Mehr Einzelheiten über die Situation des Gesundheitswesens in Bulgarien momentan gibt Dr. Dimitar Lenkow, Hauptsekretär des Bulgarischen Ärzteverbandes:
"Wir wissen praktisch noch nicht, wie sich das Gesundheitswesen in Bulgarien ab dem 1. Januar 2011 entwickeln wird", erklärte er. "Man braucht klare und verbindliche Finanzmaßnahmen. Weil das, was heute als Entwurf für den Haushalt 2011 vorliegt, nur dafür spricht, dass die Krise auch im nächsten Jahr nicht überwunden sein wird. Dieses Jahr hat man für die Gesundheitsfürsorge 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vorgesehen, im nächsten Jahr sind es nur noch 3,78 Prozent. Das zeigt uns auf keinen Fall, dass das Gesundheitswesen eine Priorität der Regierung ist".

Vom Bulgarischen Ärzteverband will man unbedingt die Monopolstellung der Nationalen Krankenkasse ändern und die Umstrukturierung der Krankenhäuser durchführen.

"Die Ärzte wollen, dass das System sich entwickelt", erklärt weiter Dr. Moskow. "Dies passiert aber nicht, weil man Angst vor Entscheidungen auf politischer Ebene hat. Wir müssen bald die elektronische Versicherungskarte einführen. Das ist das Wichtigste. Das wird dem Missbrauch der Mittel ein Ende setzen. Aber zum Schluss müssen wir auch etwas Positives über die Gesundheitsreform in Bulgarien sagen. Das ist die Gründung der Arzneimittelagentur und der Agentur für die Kontrolle der Arzneimittel. Dies wird auch den unlauteren Wettbewerb im Bereich der Arzneimittelverteilung enden".

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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