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Jugendwelle Sofia: Zahl der bulgarischen Studenten im Ausland wächst

Eine gute Ausbildung ist die Voraussetzung für gute Berufschancen im Leben. Deswegen interessieren sich die jungen Bulgaren für das Beste und das Neueste in der Hochschulbildung sowohl in Bulgarien, als auch im Ausland. Viele von ihnen suchen nach Möglichkeiten, an den renommiertesten Universitäten weltweit zu studieren. Die Aufnahmeprüfungen sind für die meisten von ihnen kein Problem, da sie in Bulgarien eine solide Schulbildung erhalten. Die Fremdsprachen- und naturwissenschaftlichen Gymnasien in Bulgarien geben oft eine sehr gute Grundlage für die Fortsetzung der Ausbildung im Ausland. Bevorzugt werden Länder wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Holland und die USA.

Auch die bulgarischen Universitäten ziehen Studenten aus den Nachbarländern mit dem guten Niveau der Ausbildung an. Es ist eine schwache Tendenz der Reduzierung der Zahl der bulgarischen Studenten im Ausland zu beobachten, die Hoffnung gibt, dass qualifizierte Fachkräfte doch im Land bleiben werden. Irina Hristowa leitet eine Vermittlungsagentur für Auslandsstudien. Das Unternehmen ist Teil des Projektes „Weltbildung“, das vor acht Jahren begonnen hat. Sie behauptet, dass die jungen Bulgaren sich nicht nur für bewerte Fachrichtungen, sondern auch für weniger bekannte Studiengänge im Ausland interessieren.

„Am häufigsten werden BWL und VWL gewählt“, sagt sie. „Auch Marketing und Werbung stehen ganz oben. In letzter Zeit interessieren sich die Studenten auch für Medienwissenschaften, Mode und IT. Auch Biologie, Chemie, Biotechnologien, Umweltschutz und Flugingenieurwesen werden immer beliebter. Landwirtschaft und Viehzucht werden auch zunehmend populärer“.

Die jungen Bulgaren haben durch ihren Kenntnissen bewiesen, dass sie zu den Besten gehören, sagt Irina Hristowa weiter. Allein in Oxford, an der ältesten Universität in England, studieren nicht wenige Bulgaren. Auch diese traditionsreiche Institution ist für sie keine große Hürde gewesen. Es ist Tatsache, dass immer mehr junge Bulgaren an Selbstvertrauen gewinnen und bei den Aufnahmeprüfungen die ersten Plätze belegen. „In Holland zum Beispiel erhöhte sich die Zahl der bulgarischen Studenten in den letzten fünf Jahren von 500 auf 1300“, sagt Hristowa. „Damit sind wir an fünfter Stelle bei der Zahl der ausländischen Studenten dort“. Nach Angaben von Eurostat war die Zahl der Bulgaren an den europäischen Universitäten für das Jahr 2008 rund 23.000“.

Am 9. und 10. Oktober findet im Sofioter Hotel Hilton eine Studentenbörse für ausländische Universitäten statt. Irina Hristowa meint dazu Folgendes:
„Daran nehmen 15 Universitäten aus Holland, 25 aus Großbritannien, einige aus Dänemark, Finnland etc teil“, sagt sie. „In den letzten Jahren haben wir ein erhöhtes Interesse an den Studiengängen im Energiebereich festgestellt, daher haben wir Vertreter einer der führenden Universitäten auf diesem Gebiet aus Norwegen eingeladen. Die Universitäten, die dabei sind, einsprechen der Vorstellung der Bulgaren von Preis-Leistungsverhältnis und Qualität“.

Bei der Wahl der Studienfachrichtung an einer ausländischen Universität achten die jungen Bulgaren zunehmend darauf, ob sie danach gute Berufsaussichten in Bulgarien haben. Das ist der Grund dafür, dass Berufe, die bei uns nicht so sehr gefragt werden, auch nicht so populär bei den Studienanfängern sind, meint Irina Hristowa. Eine der größten Schwierigkeiten bei einem Auslandsstudium ist natürlich die Finanzierung. Ihrer Meinung nach war die Zahl der Studenten, die nicht ins Ausland gefahren sind, etwas höher, wahrscheinlich auch wegen der Wirtschaftskrise. Dieses Jahr hat Bulgarien ein Gesetz über die Finanzierung des Studiums durch Bankkredite verabschiedet. Dadurch können die Banken staatlich abgesicherte Kredite an den jungen Studienanfängern gewähren.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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