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Jugendwelle Sofia: Die jungen Journalisten und die Medienbotschaften

Die junge Journalistengeneration in Bulgarien scheint selbstbewusster im Beruf zu sein, als ihre Kollegen, die heute über 40 sind. Das beobachtet Dr. Liljana Andreewa, die an der Sofioter Universität im Fach Journalistik unterrichtet. Sie ist zudem Autorin von zahlreichen Fachbüchern über die Entwicklung des Fernsehens. Die neuen Technologien, die Digitalisierung und das Internet haben die Medien stark verändert und oft zu einer höheren Qualität der journalistischen Arbeit geführt, stellt die Universitätsdozentin in einer Untersuchung unter angehenden Journalisten fest. Die jungen Kollegen sind jedoch widersprüchlicher Meinung, wenn es um die Morgenmagazine der heimischen Fernsehanstalten geht. Dr. Andreewa führt aus:

"Ein Teil der jungen Journalisten finden die Morgenmagazine erfrischend und informativ", sagt Dr. Andreewa. "Es fehlt aber auch nicht an Kritik – viele der Befragten monierten, dass die Sendungen noch am frühen Morgen mit Politik vollgepackt sind und die Zuschauer dadurch belastet werden. Die heutigen Jugendlichen sprechen Fremdsprachen, haben kein Problem, Sendungen ausländischer Anstalten zu sehen und mit dem bulgarischen Programmangebot zu vergleichen. Und dieser Vergleich fällt nicht gerade vorteilhaft für die heimischen Sender aus. Die befragten Jugendlichen erwarten viel mehr, dass sie morgens leichtere, lockere Themen im TV-Angebot haben, statt Politik", sagt Dr. Andreewa, die eine Untersuchung unter angehenden Journalisten durchgeführt hat.

In dieser Untersuchung fällt auf, dass die jungen Kollegen die Live-Sendungen vorziehen. Sie vermissen jedoch Sendungen zu bestimmten Fachgebieten, einschließlich Sendungen über die Probleme der Jugend. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich die bulgarischen Journalisten zu sehr auf die Politiker konzentrieren und ihnen auf Schritt und Tritt folgen. Studenten an der Journalistikfakultät in Sofia sehen zudem die Gefahr, dass sich in vielen Sendungen journalistische und PR-Inhalte überschneiden.
Wegen dieser zahlreichen Kritikpunkte verlieren die bulgarischen Fernsehsender laut Dr. Andreewa ihr junges Publikum. Sie flüchten ins Internet, wo sie eine glaubwürdigere Berichterstattung zu finden meinen.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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