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Traditionelle Balkanküche in Sofia

„Zum ersten mal in den letzten 20 Jahren werden in Bulgarien Standards für die traditionellen Lebensmitteln eingeführt“, sagte Vizelandwirtschaftsminister Tzwetan Dimitrow (r.).
Foto: BGNES
Ende letzter Woche war Sofia Gastgeber einer einzigartigen Ausstellung für Traditionslebensmittel, die den Titel „Terra Madre Balkan“ trug. Lebensmittelhersteller von einzigartigen regionalen Spezialitäten aus verschiednen Ländern haben den Appetit der Besucher angeregt und ihre Kollegen dazu bewogen, ökologisch saubere Milch- und Honigprodukte nach alten Rezepten herzustellen.

Immer mehr Menschen weltweit erkennen den Wert der gesunden Ernährung, die unmittelbar mit den Ökoprodukten zusammenhängt. Die Ausstellung wird von der bulgarischen Filiale der Bewegung Slow food zusammen mit dem Agrarministerium organisiert. Slow food ist eine Nichtregierungsorganisation, die die lokalen Traditionen im Bereich der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung unterstützt. Ihre Philosophie besteht darin, dass man die Nahrung genießen muss und ihre Qualität garantieren soll. Deswegen unterstützt sie Terra Madre – die Organisation der Klein- und Mittelunternehmen im Bereich der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung. Die Veranstaltung in Sofia wurde von einer Konferenz über den Erhalt von traditionellen Lebensmitteln und die Anwendung der EU-Normen über Lebensmittelsicherheit begleitet.

Haben Sie schon mal Käse aus einem Schafsfellsack gegessen? Die Besucher der Ausstellung in Sofia hatten die Gelegenheit solche Produkte aus Bosnien und Herzegowina zu probieren. Oder haben Sie gelber Käse probiert, der in Fichtenrinde gereift ist? Dise Leckerei haben die Hersteller aus Rumänien angeboten. Man konnte auch Köstlichkeiten aus dem Kosovo und aus anderen Regionen des Balkans genießen. Auch Bulgarien hat man Ziegenkäse aus dem Balkangebirge, gelben Käse aus den Rhodopen, Bienenhonig aus der Gegend von Trojan, Kastanienhonig, Büffelmilchjoghurt, verschiedene Fleischserzeugnisse und viele andere Spezialitäten probieren können. Das vielfältige Angebot an verschiedenen Geschmackrichtungen war sehr beeindrückend.

Solche Foren sind eine gute Gelegenheit für die Hersteller aus der Region für Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der traditionellen Lebensmittelproduktion. Für die Besucher ist da eine willkommene Gelegenheit, neue Produkte kennen zu lernen. Unser Land hat in den letzten Jahren bedeutende Schritte in der Verbesserung der Lebensmittelqualität gemacht. Wichtig ist die Wiedereinführung des staatlichen Standards für die Lebensmittel, der zwar nicht obligatorisch ist, aber den Herstellern die Gelegenheit gibt, die Qualität ihres Produktes hervorzuheben, in dem sie darauf hinweisen, dass sie hach dem staatlichen Standard arbeiten. Bestimmte Produkte, wie der weiße Schafskäse müssen nur nach traditionellem Rezept zum Beispiel hergestellt werden, um diesen Namen tragen zu können. Auch für die Fleischerzeugnisse wird eine ähnliche Norm eingeführt. All das wird im Interesse der korrekten Herstellern gemacht, sagte in seiner Rede der Vizelandwirtschaftsminister Tzwetan Dimitrow:

„Zum ersten mal in den letzten 20 Jahren werden in Bulgarien Standards für die traditionellen Lebensmitteln eingeführt“, sagte er. „Auch neue Regeln für den Direktverkauf solcher Produkte von den Herstellern werden aufgestellt. Wir sind stolz darauf, Teil der großen EU-Familie mit ihrer neuen Agrarpolitik zu sein. Dort wird besondere Aufmerksamkeit der Traditionen und der Wiederbelebung der ländlichen Regionen gewidmet“.

Der Generalsäkreter von Slow food Paolo di Croce sagte dazu auch Folgendes:
„Die industrielle Herstellung von Lebensmitteln hat zu einem Überangebot in unserer Gesellschaft geführt“, sagte er. „Dabei hungern Milliarden Menschen weltweit, andere haben Probleme, weil sie sich nicht gesund ernähren. Wir zerstören die Biovielfalt und die nationale Identität im Bereich der Lebensmittel. Deswegen sind wir hier, um gemeinsam, diese Fragen zu klären“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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