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Bulgarien fördert Investitionen in die „grüne“ Wirtschaft

Ein wichtiges Element der „grünen Politik“ ist das Verbraucherverhalten, sagt Umweltministerin Nona Karadschowa.
Foto: BGNES
Bei den diesjährigen „Wiener Wirtschaftsgesprächen“ in Sofia drehte sich alles um das Thema „Ökowirtschaft für ein grünes Bulgarien“. Dabei bezeichnete Umweltministerin Nona Karadschowa die Politik der Regierung als „umweltfreundlich“. Das zeige sich darin, dass „die EU-Instrumente ausschließlich auf den Umweltschutz ausgerichtet sind, jedoch kein Regelwerk darstellen, mit dem die Wirtschaft erpresst oder erschwert werden kann“, kommentierte Umweltministerin Karadschowa. Bulgarien wendet rein marktwirtschaftliche Instrumente an, wie beispielsweise die Auflage über den Ankauf von Strom aus erneuerbaren Energien zu Vorzugspreisen oder das Schema für den Emissionshandel. Zudem verwies die Ressortchefin auf einen weiteren zukunftsträchtigen Bereich:

„Einige Staaten setzten bereits erfolgreich eine grüne Steuerpolitik um, wobei sie die Steuern aus Arbeit und Kapital allmählich durch Energiesteuern ersetzen. Dazu kommen Steuern für Umweltverschmutzung und Sonderabgaben für die Nutzung von Primärenergiequellen. Letztere sollen dazu beitragen, dass diese Energiequellen sparsam genutzt werden.“

Ein wichtiges Element der „grünen Politik“ ist zudem das Verbraucherverhalten. Die Nachfrage der Konsumenten könnte die Wirtschaft dazu veranlassen, umweltfreundlicher zu produzieren. In Bulgarien, so Umweltministerin Karadschowa, gäbe es in diesem Bereich noch enormen Aufholbedarf. Geplant sind Informationskampagnen, die Verbraucher zum Kauf von abfallarmen Produkten anhalten sollen, zu deren Herstellung weniger Naturressourcen verwendet werden.

„Ich wünsche mir, dass sich in der Wirtschaft der umweltfreundliche Trend durchsetzt. Die ersten Anzeichen dafür gibt es bereits“, umreißt die bulgarische Umweltministerin ihre Zukunftsvisionen. „Letztendlich sind auch die Wirtschaftsspitzen Bewohner dieses Planeten. Dabei bin ich in der glücklichen Lage, dass mich meine Kollegen aus den Bereichen Industrie, Energiewirtschaft, Regionalentwicklung, Verkehr, Landwirtschaft sowie der Ministerpräsident persönlich in meinem Anliegen unterstützen. Ohne diese Rückendeckung könnte kein Umweltminister bestehen.“

Zu den nennenswerten Fortschritten in der neunmonatigen Amtszeit der Regierung nannte Ressortchefin Karadschowa das Aufholen des enormen Rückstandes im Emissionshandel in Rekordzeit.

„In diesem Bereich haben wir das Unmögliche möglich gemacht. Mit der Schließung zahlreicher Fabriken sind wir unseren Auflagen laut Kyoto-Protokoll mehrfach nachgekommen. Unser Land musste dafür einen hohen Preis zahlen. Es wäre nur allzu gerecht, wenn wir die uns gegebene Möglichkeit jetzt nutzen können.“

Als ein weiteres Instrument zur Förderung der „grünen Wirtschaft“ nannte Minister Karadschowa die Vergabe von so genannten „grünen“ öffentlichen Aufträgen.

„Im vergangenen Monat haben wir einen öffentlichen Auftrag über die Lieferung von Recyclingpapier für die Drucker unseres Ministeriums ausgeschrieben. Aufgrund der Krise verfügen wir lediglich über ein sehr bescheidenes Budget. Deshalb habe ich meine Kollegen beauftragt, die Preise von normalem und recyceltem Drucker-Papier zu vergleichen. Dabei stellte sich heraus, dass die Preise in etwa gleich sind. Ein Ansatz, von dem sich alle Verwaltungsbehörden leiten lassen sollten. Möglicherweise wäre hier ein praktischer Ratgeber angebracht, der darüber informiert, für welche Bereiche die „grünen“ öffentlichen Aufträge in Frage kommen. Auf diese Weise könnten wir die Wirtschaft dazu bewegen, sich für die öffentliche Verwaltung auf umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen umzustellen.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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