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US-Botschafter James Warlick: “Bulgarien muss die Welt von seiner Rentabilität überzeugen“

Die Förderung von Investitionen könnte entscheidend zur Umsetzung der Antikrisenmaßnahmen beitragen. Das sagte Wirtschafts- und Energieminister Trajtscho Trajkow während einem Rundtisch zum Thema „Bulgarien – ein attraktiver Investitionsstandort“. Organisiert wurde das Forum von der US-Handelskammer in Bulgarien. Geladen waren Vertreter aus Regierung und Wirtschaft sowie Botschafter und Handelsvertreter aus den EU-Staaten, Südosteuropa, den USA, Japan und China.

Der Kampf gegen die organisierte Kriminalität und das verbesserte Vorgehen der Justiz sorgen für steigendes Interesse an Investitionen in Bulgarien. Auch die Investitionsagentur arbeitet zunehmend effizienter, was zur Stärkung ihrer Expertenkapazität, ihrer Zuständigkeiten und ihres Projektmanagements beitragen wird.

„Wir haben günstige Investitionsbedingungen geschaffen und wollen nun die Früchte unserer Arbeit ernten. Bulgarien als Investitionsstandort ist international nicht unbedingt die erste Wahl“, äußerte Minister Trajkow während des Forums. „Gewisserweise gleicht Bulgarien koreanischen Autos aus den 1980-er Jahren. Alle wissen um ihre gute Qualität, vermuten jedoch einige Unzulänglichkeiten. Gekauft werden sie aus verschiedenen Gründen, manchmal gibt es jedoch Probleme mit der Service-Garantie.“

Die potentiellen Investoren lernen Bulgarien mit gewisser Verwunderung kennen, betonte Trajtscho Trajkow und verweist in diesem Zusammenhang auf den oft anzutreffenden Aha-Effekt. In guten Jahren mit hohen Wirtschaftswachstum zog Bulgarien im Vergleich zum europäischen Mittel überdurchschnittlich Investitionen an. Wie sieht es in Krisenzeiten aus?

„Gegenwärtig ist Bulgarien trotz Krise ähnlich aufgestellt“, erklärt Minister Trajkow. „Zahlreiche Analysten verweisen auf die günstigen Investitionsbedingungen in Bulgarien, die jedoch nicht unbedingt als klare Investitionsbotschaft verstanden werden. Die jüngste Studie von Ernst&Young belegt ein interessantes Phänomen. Nämlich – Bulgarien liegt in Bezug auf diverse Kriterien auf den vorderen beiden Plätzen. In der Rangliste von Moody`s Investors Service über Finanzstabilität, Arbeitslosigkeit und makrowirtschaftliche Kennzahlen liegt Bulgarien auf den vorderen Plätzen, d.h. unser Land ist in vieler Hinsicht attraktiv. Diese Vorteile müssen nun als Gesamtpaket popularisiert und gefördert werden.“

US-Botschafter James Warlick zufolge sei Bulgarien derzeit ein Standort für kurzfristige Investitionen. Falls das Land durch Sicherheit und Stabilität überzeuge, so der US-Diplomat, könnte es auch langfristige interessant werden. Bulgarien brauche eine strenge Strafprozessordnung, die der Wirtschaft garantiert, dass niemand über dem Gesetz steht, dass Verbrecher verfolgt und die Schuldigen bestraft werden, so US-Botschafter Warlick und weiter:

„Bulgarien ist ein sehr attraktiver Investitionsstandort. Allerdings muss noch einiges getan werden, damit das in Zukunft auch so bleibt“, erklärte der US-Diplomat während des Forums. „Die Schlüsselmomente sind die Gewährleistung der Hoheit des Gesetzes, Förderung der Wirtschaft, Investitionen in Aus- und Weiterbildung und Infrastruktur. Wenn man ausländische Investoren anziehen will, muss man gewährleisten, dass vor dem Gesetz alle gleich sind. Zweitens – man muss den Investoren Anreize bieten. Dabei geht es nicht nur um finanzielle Anreize sondern um Möglichkeiten zur Gewinngenerierung. Bulgarien muss die Welt davon überzeugen, dass das Land rentabel ist, nicht nur für ausländische sondern auch für einheimische Unternehmen. Und drittens muss das Geschäftumfeld verbessert werden, wie etwa durch die Aufhebung von Investitionshindernissen und weniger Bürokratie. Sehr wichtig sind zudem die Aus- und Weiterbildung sowie die Infrastruktur des Landes. Die Unternehmen müssen eigenständig in Geschäftsinfrastruktur und neue Technologien investieren.“

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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