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114 Millionen Euro EU-Subventionen für bulgarische Gasfernleitungsprojekte mit Griechenland, Rumänien und Serbien

Foto: Archiv
In diesem Jahr erhalten Energieprojekte mit bulgarischer Beteiligung 54 Millionen Euro aus dem EU-Fonds für wirtschaftlichen Wiederaufbau. Die Finanzierung ist für Energieprojekte gedacht, deren Umsetzung krisenbedingt aufgeschoben werden könnte. Im Rahmen der beiden subventionierten bulgarischen Projekte soll das Gasleitungsnetz des Landes an die der Nachbarstaaten Griechenland und Rumänien angebunden werden.

Zudem sind weitere 200 Millionen Euro für den Start des Nabucco-Projektes vorgesehen. Über die Nabucco-Pipeline soll Gas aus dem Kaspischen Raum, Ägypten und Irak an die europäischen Märkte gepumpt werden. Projektteilnehmer sind Bulgarien, Rumänien, die Türkei, Ungarn und Österreich. Die Fördergelder für dieses Projekt müssen in den kommenden anderthalb Jahren abgerufen werden.

Bulgarien und Griechenland

Das bulgarisch-griechische Ferngasleitungsprojekt erhält 45 Millionen Euro EU-Subventionen. Je 50 Prozent am Projekt halten die Bulgarische Energieholding und die griechische IGI Poseidon. Anteilseigner der IGI Poseidon sind das griechische Unternehmen DEPA und der italienische Energieversorger Edison. Am 4. März dieses Jahres unterzeichneten die drei Unternehmen den Gesellschaftervertrag. Der Gesamtwert der geplanten 170 Kilometer langen Ferngasleitung wird mit 125 Millionen Euro beziffert. Dabei werden 80 Millionen Euro von den Gesellschaftern finanziert. Über die bulgarisch-griechische Ferngasleitung soll Gas aus dem Kaspischen Raum und aus dem Nahen Osten an die bulgarischen und regionalen Märkte fließen. Damit ist sie in den Südlichen Gaskorridor eingebunden, das zweitwichtigste Gasleitungsprojekt der Europäische Union, das die Gasleitungsnetze der Türkei, Griechenlands und Italiens umfasst. Die neue Fernleitung soll 2013 den Betrieb aufnehmen.

Bulgarien und Rumänien

Für den Bau der bulgarisch-rumänischen Ferngasleitung stellt die EU-Kommission rund neun Millionen Euro zur Verfügung. Der Gesamtwert des Projektes wird mit 30 Millionen Euro veranschlagt. Die restlichen 21 Millionen sollen über die staatlichen Gasversorger beider Länder finanziert werden.

Bulgarien und Serbien

Auch Bulgarien und Serbien wollen ihre Gasnetze verbinden. Über die neue Fernleitung soll in beide Richtungen Gas fließen. Für den Bau der Fernleitung erhält Bulgarien 60 Millionen Euro über das Operationelle Programm für Regionalentwicklung. Die Subventionen decken den gesamten Projektwert ab. Bisher ist jedoch unklar, auf welche Weise ein Teil der Subventionen nach Serbien fließen werden, da das Land nicht zur EU gehört. Eingebunden ist das Projekt zwischen Sofia und Belgrad in das Energieabkommen der Europäischen Union mit den Staaten des Westbalkans und der Ukraine. Das Abkommen über den Fernleitungsbau soll Ende dieser Woche in Brüssel unterzeichnet werden. Die bulgarisch-serbische Ferngasleitung ist der erste Schritt zur Verbindung der Gassysteme der Schwarzmeerregion mit dem europäischen Energiemarkt. Zudem ist das Projekt Bestandteil der bulgarischen Fernleitungsstrategie mit den Nachbarstaaten und soll künftig mehr Sicherheit der Gaslieferungen gewährleisten - für Bulgarien, Serbien und die gesamte Region. Die geplante Gasfernleitung mit einer Länge von 180 Kilometern und einer jährlichen Durchlasskapazität von zwei Milliarden Kubikmetern soll zwischen 100 und 120 Millionen Euro kosten und 2013 in Betrieb genommen werden.

Insgesamt beteiligt sich die Europäische Union an der Finanzierung von drei Gasfernleitungsprojekten mit den Nachbarstaaten. Alle drei Fernleitungen sollen nach 2012 in Betrieb genommen werden. Mit dem Bau der drei Fernleitungen verringert Bulgarien seine Abhängigkeit von russischem Gas um rund 30 Prozent.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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