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Bulgarien soll die EU-Politik in den Ländern Südosteuropas durchführen

Auf einer Pressekonferenz hat der neue Chefdiplomat Bulgariens, Nikolaj Mladenow, sein Team vorgestellt und die Medien mit den Prioritäten seiner Behörde bekannt gemacht
Foto: BGNES
„Von nun an müssen wir nicht nur die außenpolitischen Interessen des Landes im Ausland vertreten, sondern sie auch der Gesellschaft in Bulgarien erklären“. Dies behauptete vor Journalisten der neue bulgarische Außenminister Nikolaj Mladenow bei der Vorstellung der Prioritäten seines Ministeriums. Vor etwa zwei Wochen trat er diesen Posten an, nachdem seine Vorgängerin Rumjana Schelewa nach dem Fiasko vor der EU Kommission zurücktrat.

Der neue Außenminister erklärte auch, dass ein Krisenzentrum für die Unterstützung unserer Landsleute im Ausland im Ministerium eingerichtet wird. Mladenow kündigte auch seine Absicht an, mit den anderen Ministerien enger zusammen zu arbeiten, um wichtige Ziele wie die volle Anwendung des Schengener Abkommens und der Beitritt zu Eurozone zu erreichen.

„Unser Schwerpunkt wird in unserer Region bleiben“, sagte Minister Maldenow weiter. „Damit meine ich Südosteuropa und die Schwarzmeerregion. Bulgarien hat eine gute Position auf dem Balkan und muss als Vorreiter die EU-Politik hier anwenden. Dazu gehört auch die Sicherheit der Energielieferungen für das land. Die bulgarische Außenpolitik muss auch die Interessen der bulgarischen Unternehmer vertreten und günstige Bedingungen für sie im Ausland schaffen. Als EU-Mitglied müssen wir klare Stellung bei aktuellen Fragen der Union wie zum Beispiel über die Struktur des europäischen Außendienstes beziehen. Wir müssen die Position des Landes für die Zukunft des europäischen Projektes äußern und vertreten und unseren Blick auch über die Grenzen des alten Kontinents hinaus richten“.

Nach Meinung des Außenministers sollen traditionelle Beziehungen zu Nahost- und Nordafrikaländer wieder intensiviert werden. Welche konkrete Maßnahmen sind in unserer Region vorgesehen?

„Die bulgarische Nachbarschaftspolitik muss immer im Einklang mit der europäischen sein“, erklärte weiter Nikolaj Mladenow. „Ob wir sie gemeinsam oder durch die EU-Instrumente durchführen werden, wird dann später entschieden. Zunächst werden wir unsere Beziehung zu den Ländern aus der Region evaluieren und uns konkrete Aufgaben stellen. Momentan sind unsere Bemühungen auf die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und der Korruption konzentriert. Auch die Infrastrukturprojekte sind für uns wichtig. Wir wollen die zweite Donaubrücke fertig stellen und enger mit den Regierungen der anderen beiden EU-Staaten Griechenland und Rumänien zusammen arbeiten“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Rumjana Tzwetkowa


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