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Die Bulgaren werden trotz Krise wohlhabender

Foto: Tanja Harizanowa
Trotz Weltfinanzkrise werden die bulgarischen Haushalte ihr Vermögen weiterhin vergrößern. Diese optimistische Prognose stammt aus dem letzten Bericht der UniCredit Bank über die Finanzlage der bulgarischen Haushalte und der Haushalte in der Region. Im Gegenteil zu den westeuropäischen Ländern, konzentrieren sich die Investitionen der Bulgaren eher im Immobilienbereich, zeigt die Studie.

„Zum einen ist das auf das begrenzte Angebot an Sparprodukten auf dem Markt zurückzuführen“, sagt Milen Kasabow, Seniorexperte bei der Bank. „Andererseits ist das eine kulturelle Besonderheit der Bulgaren, die gern ihr Kapital in Immobilien investieren. Das ist der Grund dafür, dass 87 Prozent des Vermögens der Bulgaren in Wohnanlagen konzentriert ist. In den westlichen Ländern ist das Kapital dagegen in verschiedenen Sparten verteilt. Unsere Prognose zeigt, dass auch künftig die Immobilien eine führende Rolle bei den Vermögenswerten der Bulgaren spielen werden. Die Finanzaktiva werden aber wachsen und werden zunehmend an Bedeutung gewinnen“.

Diese Tendenz wurde auch in den neuesten Berichten der Bulgarischen Notenbank bestätigt. Daraus wird klar, dass im letzten Jahr die Ersparnisse der Bulgaren um 10 Prozent gestiegen sind. „Das heißt aber auch, dass die Menschen nun vorsichtiger bei den Ausgaben geworden sind. Das ist eine der Folgen der Krise“, kommentierte die Ergebnisse der Studie der Hauptexekutivdirektor der UniCredit Bulbank Lewon Hamparzumjan. Die Bankguthaben bleiben führend, denn fast 85 Prozent der Bulgaren deponieren ihre Ersparnisse momentan bei den Banken und zwar wegen den guten Zinseinnahmen. Die Prognosen zeigen, dass in Zukunft die Tendenz erhalten bleibt. Die Banken haben aber bereits damit begonnen, die Zinsen zu senken, was mit Sicherheit einen Rückgang bei den Einlagen bedeuten wird.

„Die Zinsen bei den Bankeinlagen waren tatsächlich zu hoch“, erklärt weiter Lewon Hamparzumjan. „Wenn sie erhalten geblieben währen, hätte dies eine negative Auswirkung auf die Kreditzinsen und auf die anderen Finanzleistungen gehabt, was eine zusätzliche Belastung für die Wirtschaft hätte sein können. Wenn die Inflation steigen würde, werden die Anleger ihr Geld wieder vorwiegend in Immobilien investieren, was zu einer Steigerung der Immobilienpreise führen wird, aber ich denke, dass wir noch weit davon entfernt sind“.

In Folge des Verbraucherbooms der letzten Jahren gab es in Bulgarien eine Steigerung bei der Zahl der Verbraucherkredite, wodurch wir uns an die westlichen Ländern näherten. Die Prognosen für dieses und für das kommende Jahr sind für eine Steigerung bei den Hypothekenkrediten von fünf Prozent. Lewon Hamparzumjan meint, dass der Hypothekenmarkt bei uns zur Zeit unterdrückt wird, das soll sich demnächst ändern, was aber eine Gefahr für die Erhöhung der Zahl der notleidenden Kredite mit sich bringt.

„Wenn die negativen Tendenzen in der Wirtschaft sich weiterhin fortsetzen werden“, sagt er „können wir mit mehr Schwierigkeiten bei der Bedienung der Kredite rechnen. Ich will aber betonen, dass das Bankensystem gut abgesichert ist und die Möglichkeit hat, solche Belastungen aufzunehmen“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Tanja Harizanowa


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