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Herausforderungen vor dem EU-Arbeitsmarkt

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Ende vergangener Woche war Sofia Gastgeber des Jahrestreffens der Präsidenten und Generalsekretäre der Wirtschafts- und Sozialräte der EU-Staaten sowie des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses. Die Bürgerparlamente der EU erörterten die Auswirkungen der Krise auf den Arbeitsmarkt sowie die Gegenwirkung der ergriffenen Maßnahmen und bereitgestellten Mittel. Zudem endet mit dieser Initiative der bulgarische Vorsitz im Netzwerk der nationalen Wirtschafts- und Sozialräte in Europa. Eine in der bulgarischen Hauptstadt verabschiedete Erklärung unterstützt die eingeleiteten Maßnahmen der europäischen Institutionen, nationalen Regierungen und Zivilgesellschaft zu Eindämmung der Negativfolgen der Krise.

Für 2009 geht die EU-Kommission von einem Rückgang der Beschäftigung um 2,3 Prozent aus, für 2010 von weiteren 1,2 Prozent. Von Juli 2008 bis Juli 2009 verloren beispielsweise 1,1 Millionen Jugendliche ihre Arbeit. Damit sind in Europa nunmehr über fünf Millionen Jugendliche arbeitslos. Die Krise wirkt sich unterschiedlich auf die Arbeitsmärkte der EU-Staaten aus, was wiederum in den Anti-Krisen-Paketen der einzelnen Regierungen Berücksichtigung findet. So beschloss Belgien beispielsweise eine Kürzung der Arbeitszeit um 25 Prozent und Zusatzzahlungen. In Slowenien werden teilweise Unternehmen gefördert, die die Arbeitszeit kürzen. In Spanien gibt es ein Sonderprogramm für Weiterbildungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. In Bulgarien wurden rund 75 Millionen Euro für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Arbeitslose in Folge von Unternehmenspleiten bereitgestellt. Eine weitere Maßnahme sieht Ausgleichszahlungen für Arbeitnehmer vor, die auf Kurzarbeit gesetzt wurden. Dabei kompensiert der Staat die gekürzte Arbeitszeit. Ferner nutzt das Land die Möglichkeiten des Operationellen EU-Programms „Menschliche Ressourcen“.

Jacques Dermagne, Präsident des französischen Wirtschafts- und Sozialrates erklärt seinerseits:
„In Frankreich sind wir sehr um einen Ausweg aus der Krise bemüht. Jeder überdenkt erneut seine Verantwortungen, was muss getan werden und was wird bereits getan, um diese schreckliche Weltkrise als eine Möglichkeit für Fortschritt zu nutzen, der den Menschen zugute kommt. Unsere Anstrengungen umfassen alle Bereiche – Industrie, Dienstleistungen, Handel, Sozialwesen, Umwelt, Finanzierungsrichtlinien.“

Lalko Dulewski, Präsident des bulgarischen Wirtschafts- und Sozialrates, verwies nach dem Forum auf die allgemeine Besorgnis der Bürgerparlamente der EU-Staaten.
„Die Ende 2008 von der EU geschnürten Finanzpakete wurden vor allem für die Refinanzierung und den Schutz des Bankensektors verwendet“, sagt Lalko Dulewski. „Offensichtlich sind diese Mittel nicht schnell genug in der Realwirtschaft angekommen. Die Krise brachte sehr viel Negatives sowohl für den Staat, als auch für die Regierungen und die Wirtschaft sowie die Bevölkerung. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die Krisenlasten gerecht verteilt sind.“

Laut Vizepräsident des griechischen Wirtschafts- und Sozialrates Nikolaos Liolios hätten die griechischen Banken zwei Milliarden Euro erhalten und Supergewinne realisiert. „Gleichzeitig haben die griechischen Unternehmen jede Menge Probleme und müssen Personal abbauen“, so Liolios wörtlich.

Nach Ansicht von Veronique Timmerhuis aus Holland sei nach der Krise in Europa eine steigende Nachfrage nach Arbeitskräften zu erwarten, da die europäische Bevölkerung altert. Das werde sich auf die Rentensysteme der EU-Mitgliedsstaaten auswirken. Die neue Initiative der EU-Kommission lässt die europäischen Bürger zu Wort kommen, wie sie sich Europa nach der Krise vorstellen. Zudem hat die Kommission bereits eine Internetumfrage gestartet, die einen Monat lang andauern will.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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