Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Sind alle Haushaltsgeräte am Markt sicher?

© Foto: Archiv

Ist der bulgarische Verbraucher vor dem Kauf von Waren und Geräten zweifelhafter Qualität geschützt, die ihm einen schlechten Scherz spielen oder sogar seines Lebens gefährden können? Eher nicht. Denn trotz der ernsten Kontrolle des bulgarischen Marktes gelangen auf ihn solche Waren – sowohl bulgarische als auch ausländische. Besonders bei Feiertagen und beim großen Weihnachtseinkauf sind manche Händler geneigt, durch billige, aber auffallende Waren, die an bekannte Marken erinnern, einen Reibach zu machen. Besonders in Zeiten der Krise, in der das Geld knapp ist, könnte man eine solche Ware kaufen und es dann bedauern.

In fast jedem bulgarischen Haushalt gibt es gute Technik von renommierten Marken. Mit ihnen gibt es keine Probleme. Der Hersteller ist bekannt, auch der Händler. Probleme gibt es bei jenen Geräten, die wir von Straßenhändlern oder in kleinen Geschäften billig erworben haben. Für sie gibt es keine Angaben über Hersteller oder Gebrauchs- und Sicherheitshinweise. Deswegen trägt das ganze Risiko der Käufer. In der bulgarischen Staatlichen Agentur für Metrologie und technische Aufsicht gibt es die Abteilung „Marktaufsicht“, die periodisch kleine Geschäfte und große Handelsketten überprüft. Die Experten reagieren auch auf Beschwerden der Bürger. Sie entdecken oft Waren von zweifelhaftem Ursprung und Qualität. Die elektrische Schnur der elektrischen Wasserkannen bekannter Marken darf nicht länger als 70 Zentimeter sein, damit sie nicht unter die Kanne kommt und so den Verbraucher gefährdet. Auf dem bulgarischen Markt kann man aber billigere Kannen finden, die in China, der Türkei oder Bulgarien produziert wurden, bei denen diese Bedingung nicht erfüllt wird. Der Fachmann der Agentur Angel Welew berichtet von weiteren Problemen:

„Auch die Kontakte der Kannen fallen beim Dauertest durch. Sie überstehen das obligatorische 10.000fache Ein- und Ausschalten nicht und geben ihren Geist viel früher auf. Da es sich um große Leistungen handelt, kann sich das Kontaktsystem überhitzen und es besteht die Gefahr eines Brandes. Auch bei Beleuchtungskörpern finden wir oft Unregelmäßigkeiten, auch solche, die eine Gefahr für die Verbraucher darstellen. Am häufigsten geht es um die elektrische Schnur. Sie muss so an den Leuchtkörper angebracht werden, dass man sie nicht heraus ziehen oder hinein schieben kann.“

Die Europäischen Richtlinien für elektrische Geräte und andere Waren wurden im bulgarischen Gesetz über die technischen Produktanforderungen und entsprechenden Vorschriften überführt. Am 1. Januar 2010 tritt ein Rahmenprogramm der Europäischen Union für die Vereinheitlichung in allen EU-Ländern der Prinzipien und des Sammelns von Information bei der Marktaufsicht in Kraft. Die gefährlichen Waren und Geräte werden bei uns vom Markt genommen und einige werden vernichtet. Im Gesetz über die technischen Produktanforderungen sind Sanktionen auch für die Händler vorgesehen, die sie in Umlauf bringen. Angel Welew sagt, dass auf dem größten Warenmarkt in Sofia, Ilienzi, viele Waren ohne Unterlagen über ihre Herkunft entdeckt wurden.

„Das Gesetz schränkt uns zum Teil ein“, sagt er weiter. „Weil uns Mittel fehlen, die Händler zu zwingen uns Information darüber zu geben, wie die Ware die Grenze passiert hat. Denn es ist sehr wichtig, sie dort aufzuhalten. Wenn die Ware schon im Umlauf ist, ist es schwer sie überall dort zu finden, wohin sie gelangt ist.“

Bei diesem Vorgehen der Fachleute ist die gute Wechselwirkung mit dem Zoll sehr wichtig, um zweifelhafte Waren zu blockieren. In der Europäischen Union besteht das Informationssystem RAPEX für schnellen Informationsaustausch über Waren am Markt, die eine Gefahr für Leib und Leben der Verbraucher darstellen. Es umfasst alle gefährlichen Verbraucherwaren außer Lebensmitteln und pharmazeutischen und medizinischen Produkten und Anlagen. RAPEX garantiert, dass die Information über die Produkte, die von den nationalen Behörden eines Staates als gefährlich identifiziert wurden, schnell bei den übrigen Mitgliedsstaaten landet, um die Gesundheit und die Sicherheit der Verbrauchter zu schützen.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgarischer Weihnachtsbaum steht an zentraler Stelle im Museum of Industry in Chicago

Das fünfte Jahr in Folge haben Landsleute in Chicago den bulgarischen Weihnachtsbaum mit über 30.000 bunten Lichtern und Hunderten von Ornamenten geschmückt. In diesem Jahr gab es eine besondere Spende der Vereinigung „Balgarka“ -Surwatschki..

veröffentlicht am 17.11.24 um 08:40

Interessante archäologische Funde bei Sosopol entdeckt

Archäologen haben in der Ortschaft Kawazi bei Sozopol eine Nekropole freigelegt. Das Areal, in dem sie sich befindet, ist Teil der Geschichte von Apollonia Pontica und stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. „Dies ist ein Ort mit..

veröffentlicht am 10.11.24 um 10:15
Foto: Nationales Archäologisches Reservat Deultum - Debelt

Flasche mit Abbildung der Chimära in römischer Nekropolebei Debelt entdeckt

Archäologen haben in einem Grab aus dem 2. Jahrhundert in der südlichen Nekropole der römischen Kolonie Deultum in der Nähe des Dorfes Debelt (in Südostbulgarien) eine sehr seltene und wertvolle Glasflasche entdeckt. Das Besondere daran ist, dass..

veröffentlicht am 09.11.24 um 10:25