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Michaela Dschorgowa von dem Verein "Gesellschaft und Werte"

60 Prozent der Kinder in Bulgarien werden außerehelich geboren

Ehewoche in Bulgarien stellt Kinderbetreuung in den Mittelpunkt guter Familienbeziehungen

Foto: pixabay

Zum 13. Mal in Folge hat die Ehewoche in Bulgarien begonnen. Sie ist Teil der Internationalen Ehewoche, die jährlich vom 7. bis zum 14. Februar in 30 Ländern der Welt stattfindet. Dank der Unterstützung von Prominenten, Vertretern verschiedener Institutionen, Seiner Heiligkeit dem bulgarischen Patriarchen, Bürgermeistern von Gemeinden und Fachleuten auf dem Gebiet der Familiengesundheit gewinnt sie immer mehr an Popularität. Zahlreiche Veranstaltungen und Seminare rund um das Thema Ehe und Familie tragen dazu bei.

„In diesem Jahr sind mehr als 35 Veranstaltungen geplant, die darauf abzielen, die Nähe und Liebe in der Ehe zu vertiefen“, so die Psychologin Michaela Dschorgowa vom Verein „Gesellschaft und Werte“, die die Initiative koordiniert, in einem Interview mit „Radio Bulgarien“.

Michaela Dschorgowa

Der Verein lädt Paare ein, ihre Kommunikation zu verbessern, und arbeitet andererseits mit Institutionen zusammen, indem er verschiedene Möglichkeiten zur Stärkung der Familienbande anbietet. In diesem Jahr hat das Bildungsministerium beispielsweise die Idee des Vereins aufgegriffen, im Fach „Religiöse Moral“ in den Lehrplänen der Klassenstufen 1 bis 12, Unterrichtseinheiten über familiäre Werte, Beziehungen und Möglichkeiten zu widmen.

Statistiken zufolge sind nichteheliche Lebensgemeinschaften durch eine größere Instabilität und mehr Untreue gekennzeichnet. Darüber hinaus sind die Erwartungen der Partner unterschiedlich.

„Die Studien zeigen, dass Männer oft so lange zusammenleben, bis sie einen geeigneteren Partner gefunden haben“, betonte Michaela Dschorgowa.

„Bulgarien ist meines Erachtens eines der ersten Länder in der Europäischen Union, was die Zahl der unehelichen Kinder betrifft. Die Eurostat-Statistiken zeigen, dass in den letzten 30 Jahren 60 Prozent der Kinder unehelich geboren wurden, vor allem bei jüngeren Menschen bis 39 Jahre.


Laut der letzten Volkszählung in Bulgarien hat sich die Zahl der zusammenlebenden Paare in den letzten 10 Jahren von 8 Prozent  auf 17,4 Prozent erhöht, also mehr als verdoppelt.“

Ziel der Initiative ist es daher, die Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte ehelicher Beziehungen zu lenken und die Paare zu ermutigen, auf die Pflege ihrer Nähe zu achten. Eine Möglichkeit sind positive Botschaften berühmter Paare, die den Medien die Vorzüge von Familienbeziehungen vor Augen führen.


„Wir geben Paaren, die verheiratet sind, berühmt und nicht so berühmt, zu sagen, warum sie die Ehe schätzen. Auf diese Weise, mit Beispielen verschiedener Ehepaare, erreichen die wichtigen Botschaften über die Ehe die Menschen leichter. Wir beobachten auch die Politik des Staates im Bereich Familie und Ehe. Wir haben dem Kinderschutzbund auch Vorschläge zur Unterstützung von Kindern und der Familie übermittelt und erklärt, warum die Ehe zwischen Mann und Frau erhalten bleiben muss. Wenn wir wirklich wollen, dass es Bulgarien gibt, dass sich unsere Wirtschaft entwickelt, dann ist es wichtig, dass die Institutionen und der Staat Ehen fördern. Und das beste Geschenk für Kinder ist eine gute eheliche Beziehung, wenn beide Eltern sich lieben, schätzen und verstehen. Das ist das Wertvollste für Kinder, und das sollten wir fördern“, so Michaela Dschorgowa abschließend.

Übersetzung: Tichomira Krastewa

Redaktion: Rossiza Radulowa




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