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Das Staatliche Kulturinstitut beim Auswärtigen Amt begeht den Internationalen Holocaust-Gedenktag mit einem Film

Gedenkfeier in der Universität Sofia zu Ehren der Opfer des Antisemitismus

Foto: facebook/AQuestionOfSurvival

„Nie wieder!“ - Das ist die Phrase, die Politiker, Institutionen und Bürger in den letzten Jahrzehnten mit der Erinnerung, dem Versprechen und der Hoffnung verbinden, dass sich die Ereignisse, die sich vor acht Jahrzehnten zugetragen haben, nicht wiederholen werden. Nie wieder!

Am 27. Januar 1945 ist die sowjetische Rote Armee in das Konzentrationslager Auschwitz eingerückt und hat die letzten überlebenden Häftlinge daraus befreit. Während des Naziregimes wurden dort mehr als 1 Million Menschen getötet, hauptsächlich Juden. Und die Zahl der Todesopfer in Europa überstieg 6 Millionen. 1996 hat Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus proklamiert. Und 2005 haben die Vereinten Nationen dieses Datum zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.

Die Erinnerung an die Geschichte muss aufrechterhalten werden, damit die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholt werden. Das Staatliche Kulturinstitut beim bulgarischen Außenministerium arbeitet seit Jahren in diese Richtung und begeht die wichtigen Termine im Kalender mit verschiedenen Programmen. Das heutige bildet keine Ausnahme, sagte die Direktorin des Instituts Sneschana Jowewa- Dimitrowa gegenüber Radio Bulgarien.

Sneschana Jowewa- Dimitrowa

„Wir haben über eine Online-Plattform Zugang zum bulgarischen Dokumentarfilm „Eine Frage des Überlebens“ („A Question of Survival“) der Filmregisseurin und Produzentin Elka Nikolowa verschafft, die seit Jahren in New York lebt und arbeitet. Sie hat eine sehr interessante Geschichte über die Schicksale von drei bulgarischen Juden gemacht, die ihre Kindheit in Bulgarien verbracht haben, während der unruhigen Jahren antisemitischer Propaganda und der Vorbereitungen auf ihre Deportation.

Elka Nikolowa

Der Fokus liegt auf den Schicksalen der drei Filmhelden, nachdem sich ihre Familien nach Palästina aufmachen. Ihre Wege führen über Europa, bis sie sich schließlich in New York niederlassen. Dort treffen sie auf Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden und deren Wunsch, zu reflektieren, wie sie dem tragischen Ende entgangen sind. Ein äußerst purer und offener Film über die Erinnerung und das Andenken, die heute weiterleben. Wir organisieren solche Online-Veranstaltungen, weil sie allen unseren Landsleuten - und nicht nur ihnen - die Möglichkeit geben, sich eingebunden zu fühlen“, sagte Sneschana Jowewa- Dimitrowa.


Der 40-minütige Film mit englischen Untertiteln kann bis zum 30. Januar weltweit kostenlos unter diesem Link angesehen werden.

Die Initiative ist Teil der Kommunikationsaktivitäten des Staatlichen Kulturinstituts im Rahmen des Bulgarisch-norwegischen Projekts zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Erhalt des jüdischen Erbes.

Der Internationale Holocaust-Gedenktag wird heute auch in der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ochrid“ begangen, zusammen mit Vertretern der israelischen Botschaft, der Volksversammlung, des Außenministeriums und der Organisation der Juden in Bulgarien „Schalom“. Der Rektor der Universität Prof. Anastas Gerdschikow, der israelische Botschafter Yoram Elron, der deutsche Botschafter Christoph Eichhorn und Vertreter der bulgarischen Institutionen werden Reden halten.
Während des Zweiten Weltkriegs ist es unserem Land gelungen, fast 50.000 bulgarische Juden zu retten.

Nach dem Beitritt Bulgariens zum Dreiparteienpakt im Jahr 1941 war die Regierung gezwungen, eine judenfeindliche Politik zu befolgen. Aber die scharfe Reaktion der Öffentlichkeit, der Kirche, von Politikern und Intellektuellen hat zwei Jahre später die Pläne unterbunden, die Juden in die Konzentrationslager der Nazis zu deportieren. An die Spitze der Proteste stellte sich Vize-Parlamentspräsident Dimitar Peschew, dessen Werk 1997 mit einem Baum mit seinem Namen im Wald der Gerechten in Israel verewigt wurde.

Übersetzung: Rossiza Radulowa Fotos: facebook/AQuestionOfSurvival, BNR-Archiv, alef-bg.org


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