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40 Jahre „Pim-Pam“ mit beliebten Liedern und Solisten

Das Europäische Musikfestival wird heute mit einem Konzert des Kinderchors „Pim-Pam“ fortgesetzt. Es werden beliebte Lieder erklingen, komponiert von Boris Karadimtschew (1933-2014), der den Chor geschaffen und lange Jahre geleitet hat. Bei seiner Gründung vor 40 Jahren war der Kinderchor eine der Formationen des damaligen Pionierpalasts. Als Chor „Pim-Pam“ wurde er nach seiner Teilnahme am internationalen Schlagerwettbewerb „Goldener Orpheus“ im Ferienort Sonnenstrand bekannt, wo die kleinen Sängerinnen und Sänger ein Lied vortragen mussten, das dem ersten bulgarischen Kosmonauten Georgi Iwanow gewidmet war.

Die heutige Leiterin des Chores Irena Christowa erzählte uns, wie er zu seinem Namen gekommen ist:

Der ursprüngliche Name: „Vokalgruppe am Pionierpalast“ war zu langatmig und Boris Karadimtschew schlug den Kindern vor, sich einen besseren Namen einfallen zu lassen, der mehr zum Chor passt. Er erzählte später, wie sie damals alle auf und ab gingen und nach einem klangvolleren Namen suchten, der den Charme der Kinderstimmen zum Ausdruck bringt, die wie Glöckchen klingen. Und da war auch schon der Name „Pim-Pam“ gefunden... Nach der Wende zur Demokratie 1989 wurde der Chor eine private Formation. Momentan sind die jüngsten unter den Sängern gerade mal 4 Jahre alt und sie bleiben im Chor, solange ihnen das Singen Spaß macht. Es ist kein Geheimnis – „Pim-Pam“ war das Laboratorium von Boris Karadimtschew. Er hat unvergessliche Hits komponiert, aber auch hervorragende Kinderlieder geschaffen. Die Texte ihrerseits sind sehr schön; die Musik klingt frisch und wir lieben dieses Repertoire über alles.

Im renommierten Bulgaria-Saal in Sofia wird „Pim-Pam“ sein 40jähriges Bestehen zusammen mit dem Orchester des Klassik FM Radios unter der Leitung von Grigor Palikarow begehen. Die Moderation wird die Schauspielerin Gergana Stojanowa übernehmen.

Das Konzert wird das erste für den Chor sein, bei dem er alle Lieder in Begleitung eines Symphonieorchesters vortragen wird“, erzählte uns Irena Christowa. „Wir werden nicht allzu oft von einem Symphonieorchester begleitet und deswegen sind wir sehr stolz auf das anstehende Konzert. Einige der Orchestrierungen stammen von Boris Karadimtschew selbst; er hat sie in den Jahren für verschiedene Auftritte gemacht. Alle anderen Orchestrierungen stammen von Valeri Kostow. In unserem Repertoire haben wir seit Anfang an Lieder, in denen der Chor in die Rolle der Begleitung eines singenden Schauspielers oder professionellen Sängers schlüpft. Denken wir an Todor Kolew, Maja Nowoselska, Wassil Najdenow, Margarita Hranowa u.a. Ins Programm haben wir einige Evergreens aufgenommen, die jedoch von anderen Solisten gesungen werden. Wie bei all unseren Konzerten haben wir uns auch diesmal an Choreographen und Regisseure gewandt, um die Auftritte bewegter zu gestalten.“

Teil des Teams ist die junge Schauspielerin Anna Simowa, die früher im Chor mitgesungen hat. Sie kümmert sich nun um das Bühnenverhalten der Kinder.

Ich habe 1997 angefangen, im Chor „Pim-Pam“ mitzusingen und bin eine der ersten gewesen, die auch nach ihrem 14. Geburtstag im Chor geblieben sind“, erzählte uns Anna Simowa. „Ich habe mich im Chor wohl gefühlt und wollte ihn nicht verlassen, obwohl die Regeln es vorschrieben, da es ja ein Kinderchor ist. Man kann sagen, dass ich den Anfang gemacht habe, denn heute singt man im Chor bis zu seinem 18. oder 19. Lebensjahr. Vor einigen Jahren beendete ich die Nationale Akademie für Theater und Filmkunst und bin nun freischaffend, damit ich auch meinen Hobbys nachgehen kann. Ich liebe die Extremsportarten und seit einiger Zeit schlüpfe ich in die Rolle einer Reiseleiterin und führe die Besucher durch Sofia. Mir ist jedoch die Arbeit mit Kindern sehr wichtig. Als ich den Chor verlassen musste, schlug mir „Papa“, wie wir Boris Karadimtschew nannten, vor, einmal wöchentlich bei der Arbeit mit der älteren Gruppe zu helfen. Nach und nach begann ich, mich auch mit den jüngeren Sängerinnen und Sänger zu beschäftigen. Karadimtschew hatte die Idee, eine Art Akademie einzurichten, in der die Sängerinnen und Sänger auch Stunden in Schauspielkunst und Tanzen sowie Instrumentalunterricht erhalten. Mittlerweile haben wir seinen Traum wahr gemacht. Vor etwa zwei Jahren haben wir das Musical „Casting“ inszeniert, in dem sich die Kinder in singende Schauspieler verwandelten. Boris Karadimtschew war für mich nicht nur ein Lehrer, sondern so etwas wie ein zweiter Vater. Er riet mir, meine schauspielerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dank ihm habe ich einen anderen Blick auf das Leben. Allein schon die Tatsache, dass er uns als kleine Kinder beibrachte, die Beatles zu hören, hat unser Leben dann als Erwachsene beeinflusst.

Der Chor „Pim-Pam“ wird ferner im Rahmen des Programms „Plowdiw – Europäische Kulturhauptstadt 2019“ ein Konzert geben. Es wird am 15. April im Kulturhaus „Boris Christow“ in Plowdiw stattfinden. Zusammen mit den jungen Sängerinnen und Sängern von „Pim-Pam“ wird der Knabenchor Plowdiw unter der Leitung von Milka Toledowa die Bühne betreten.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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